Dragons Rhöndorf vs. Giants Leverkusen 68:84 (18:20, 21:27, 17:22, 12:15)
Nach dem Spiel waren sich die rund 950 Fans einig, das war die bisher beste Saison-Leistung der Dragons. Zwar ging auch die vierte Partie gegen die favorisierten Giants mit 68:84 (39:47) klar verloren, Rhöndorf bot jedoch eine starke kämpferische Leistung und war phasenweise auch spielerisch ebenbürtig. Insgesamt ging der Erfolg von Leverkusen auch in der Höhe völlig in Ordnung, auf den der Rekordmeister übrigens 21 Jahre lang warten musste.
Am Ende leisteten sich die Hausherren ein paar Turnover zuviel, auf der Gegenseite packten die Leverkusener, als es darauf ankam, beim Offensiv-Rebound zu und verwerteten ihre zweiten Chancen. Überhaupt agierte das Team um Headcoach Hansi Gnad abgeklärt und hatte stets richtige Lösungen parat. So lag Rhöndorf mehrfach deutlich hinten, in der 29. Minute mit satten 17 Punkten. Die junge Truppe gab jedoch nie auf und kämpfte sich immer wieder auf einstellige Scores heran. Dann fehlte jedoch die Ruhe, um den rheinischen Nachbarn richtig unter Druck zu setzen. Anstatt den klugen Pass zu spielen, wollte die Youngster mit dem Kopf durch Wand, was Leverkusen konsequent bestrafte.
Das Spiel begann furios, Ex-Drache Tim Schönborn ließ seine Klasse aufblitzen und schickte in der ersten Spielminute eiskalt zwei Dreier durch die Reuse. Es sollte der Auftakt einer erstklassigen Leistung des 28-jährigen Forwards sein, der mit 21 Punkten nicht nur zum Topscorer seines Team avancierte, sondern maßgeblich am Sieg seines Werksteams beteiligt war. Auf Seiten der Rhöndorfer war es einmal mehr Zygimantas Riauka, der mit fünf Punkten in der Anfangsphase für die Initialzündung bei den Drachen sorgte. Am Ende standen für den Litauer bärenstarke 25 Zähler sowie 11 Rebounds im Scouting Report. Nach dem ersten Viertel trennten sich die beiden Lokal-Rivalen mit 18:20.
Im zweiten Viertel bekam Leverkusen zunehmend Übergewicht. Die Giants legten vor (6“ 27:37) und konnte die Führung bis in die Halbzeitpause verteidigen. Auch im dritten Spielabschnitt konnten die Dragons nichts vom Vorsprung der Gäste abknabbern. Auch die Disqualifikation von Ron Mvouika (23“), der in kurzer Zeit ein Unsportliches und ein technisches Foul kassierte, brachte die Giants nicht ins Wanken. Im Schlussviertel rochen die Dragons-Fans dann doch noch plötzlich Morgenluft. Zygimantas eröffnete die letzten zehn Minuten mit vier Punkten in Serie. Als Samuel Horvath per Fastbreak in der 35. Minute auf 62:67 verkürzte, schien die Wende nochmals greifbar. Doch Gino Celebic, Marian Schick sowie Nick Hornsby machten mit zehn Punkten in Serie den Deckel drauf.
Thomas Adelt (Headcoach Rhöndorf): Wir haben heute unsere Ballverluste minimiert und über weite Strecken gut verteidigt. Allerdings haben wir dem Gegner zu viele Offensiv-Rebounds gestattet, die uns das Genick gebrochen haben. Als wir am Drücker waren, haben wir zudem häufig kopflos agiert. Allerdings gestehe ich unseren jungen Spieler Fehler zu. In kämpferischer Hinsicht war unsere Leistung komplett in Ordnung, was mich positiv aufs nächste Wochenende stimmt. Dann wird Kwan Waller zum Team dazu stoßen, was uns weitere wichtige Offensiv-Optionen gibt. Wir haben Potenzial und entwickeln uns stetig weiter.
Hansi Gnad (Headcoach Leverkusen): Ich hatte genau mit dem großen Kampfgeist von Rhöndorf gerechnet. Es war ein richtig schweres Spiel für uns. Wir haben nicht unseren besten Basketball gespielt und unsere Trefferquote war eher mäßig. Allerdings war das auch ein Resultat von Rhöndorfs Defense, freie Würfe waren nämlich Mangelware. Meine Spieler saßen in der Kabine und sahen wie Verlierer aus. Sie waren unzufrieden mit ihrer Leistung. Da musste ich Ihnen erst mal sagen: Hey, ihr habt gewonnen und seit ungeschlagener Tabellenführer. Rhöndorf wird in dieser Saison garantiert seinen Weg machen. Da bin ich mir ganz sicher.
Dragons Rhöndorf
Mvuezolo (5 Pkt./1 3er), Kneesch (2), Gruber, Jasinski (5/1), Möller (9), Falkenstein (7), Meister (4), Koschade (3), Horvath (8/1), Riauka (25/1/11 Rebs.)
Leverkusen Giants
Celebic (8 Pkt./2 3er), Blessig (12/1), Blass (4), Nick (5), Winter (8/2), Schick (2), Schönborn (21/4), Thiemann, Heinzmann (6), Mvouika (4), Kuczmann (2), Hornsby (12/1/11 Rebs.)