Die Sprachvermittler*innen der zehn ehrenamtlichen Angebote in Bad Honnef, die für geflüchtete Menschen eingerichtet sind, trafen sich vor kurzem mit der Ehrenamtskoordinatorin der Stadt Bad Honnef Christina Uhlig. Sie tauschten sich über die aktuellen Entwicklungen im Bereich Spracherwerb aus. Das Fazit: Gemeinsam wurde unglaublich viel geschafft. Vor allem ist ein Großteil der Geflüchteten bereits viel selbstständiger geworden.
2018 ist es gelungen, den 70 neuzugewiesenen zusätzlich zu den bereits in Bad Honnef wohnenden Geflüchteten eine große Bandbreite an Sprachkursmaßnahmen anzubieten – von Alphabetisierungskursen, Anfängerkursen, Fortgeschrittenenangebote, Nachhilfe bis hin zu Selbstlernkursen, Computerkursen und frauenspezifischen Kursen. Tatsächlich konnte allen, die Interesse haben, ein Kurs angeboten werden. Darunter fallen ehrenamtliche Maßnahmen, Kurse der Volkshochschule oder eines anderen Trägers und Kurse, die durch die Unterstützung des Integration Points in Troisdorf ermöglicht werden. Teilweise nehmen die Geflüchteten auch mehrere Angebote parallel zueinander wahr. Sie fahren bis Siegburg, Bonn oder gar Köln, um besser Deutsch zu lernen. In den letzten Monaten haben auch mehr Zugewanderte ohne Fluchthintergrund Beratung und Begleitung beim Erwerb der deutschen Sprache wahrgenommen.
Die Ausstattung der Kurse konnte unter anderem dank der außerordentlichen Unterstützung der evangelischen Bücherei in Aegidienberg mit Medien sowie den RWE-Fördermitteln erheblich verbessert werden. Neben Laptops stehen nun auch eine Vielzahl von Medien und technischer Geräte zum Spracherwerb bereit.
Das Ergebnis ist nicht selbstverständlich, zumal einige ehrenamtlich unterrichtete Kurse nach Schließung der OASE – teils wiederholt – Kurszeiten, Kursorte, Lehrpersonen und teilweise Kurskonzepte anpassen mussten. Alle waren sich einig, dass bei derart wechselnden Rahmenbedingungen eine konstante Teilnahme erschwert ist. Trotzdem bleiben die Teilnehmer*innen motiviert.
Die Ehrenamtskoordinatorin bedankte sich für ihren „ausgesprochen flexiblen und kreativen Einsatz“ bei den Sprachvermittler*innen. So hatte eine neu engagierte ehrenamtlich Tätige die Kursteilnehmer*innen spontan in ihren privaten Räumlichkeiten unterrichtet.
Insgesamt konnten so 2018 große Fortschritte beobachtet werden: Viele der Geflüchteten kommen mittlerweile ohne Übersetzer zu Behördenterminen. Die Mehrheit nimmt mit großer Motivation an den Kursen teil. Fast alle Geflüchteten in Zuständigkeit des Sozialamtes befinden sich in einem Sprachkurs und/oder einem Beschäftigungsverhältnis. „Der Schlüssel zu diesem Erfolg liegt in der guten und engen Zusammenarbeit sowohl mit den außerordentlich engagierten ehrenamtlichen Sprachvermittlerinnen und Sprachvermittlern, den unterstützenden Patinnen und Paten sowie in der guten und engen Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Siebengebirge, dem Integration Point in Troisdorf, den Schulen, Kirchen und Fachdiensten der Stadtverwaltung sowie den sonstigen Akteuren“, so Christina Uhlig. Besonders hervorgehoben wurde seitens der Sprachlehrer*innen, die in den Räumlichkeiten der evangelischen Kirche unterrichten, wie großartig sich die evangelische Kirche einsetzt. Neben dem Bunten Haus und dem evangelischen Gemeindehaus fanden dankenswerterweise diverse Kurse in der Konrad-Adenauer-Schule und in der Theodor-Weinz-Schule statt.
Die Stadt Bad Honnef, Fachdienst Soziales und Asyl, bedankt sich bei allen Beteiligten.
Quelle: Christine Pfalz – Stadt Bad Honnef