“Kommt, alles ist bereit!”
Dieses Bibelzitat aus dem Lukasevangelium (14,17) ist in die Mitte des diesjährigen Internationalen ökumenischen Weltgebetstages gestellt, der in über 170 Ländern der Erde am ersten Freitag im März gefeiert wird.
Zum 51. Mal fand diese Feier in Bad Honnef-Tal statt, in diesem Jahr in der Erlöserkiche. Frauen der EFH (Evangelische Frauenhilfe) und der kfd (Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands) arbeiten im ökumenischen Weltgebetstags-Team zusammen und bereiten den WGT für die Gemeinden im Talbereich vor. (siehe Foto)
Zuerst fand ein Einstimmungsnachmittag statt mit landestypischer Musik, Getränken und leckeren Speisen und mit einer interessanten Filmvorführung. Viel Neues erfuhren die Teilnehmer*innen über Slovenien (280.000 Einwohner), das an Österreich, Italien und Kroatien grenzt, seit 2004 Mitglied der EU ist und 2007 den Euro als Währung übernehmen konnte.
Kurzreferate informierten über Geschichte, Kultur und Natur, Religion, den Alltag der Slovenen*innen, die gesellschaftliche Stellung der Frauen und den Umgang mit der Minderheit der Roma. Auch Hilfsprojekte zur Eingliederung der Roma oder Anti-Gewalt-Projekte standen im Focus der interessanten Darbietungen.
Bemerkenswert ist die Religionszugehörigkeit: 60 % römisch-katholisch, je 2,5% orthodox und islamisch, 1,5 % evangelisch. Die „Maria Hilf“ Abbildung der Mutter Gottes von Brezje ist das größte katholische Heiligtum und wird besonders verehrt.
Erstaunt waren die Zuhörer*innen über die reichhaltige Natur und den hohen Tierbestand in den Bergen: 600 Bären und einige Tausend Wölfe, Steinböcke und Gämsen.
Festlich gestaltete sich der Gottesdienst mit rhythmischer Musik und Liedern aus Slovenien. Die Blicke aller zog ein Ehepaar aus Slovenien auf sich, das seit über 30 Jahren in Bad Honnef lebt und arbeitet: Marija und Ludvik S. Beide waren in ihre prächtige Landestracht gekleidet. (siehe Foto) Sie hatten viele Sachen aus ihrer Heimat mitgebracht, auch Klöppelarbeiten, spezielles Gebäck, Bienenhausbrettchen, Kräuter, Obst und Brot.
Die Gottesdienstbesucher beteten und sangen anhand der internationalen Gebetsordnung: Bitte um Vergebung, Lobpreis, Lesung, Gebete und Fürbitten. Fünf Frauen gaben eindrucksvolle Beispiele von ihrer jeweiligen Lebenssituation.
Auf dem Altar wurde der Tisch mit Tellern gedeckt, als Symbol für die Einladung Jesu im Evangelium: „Kommt, alles ist bereit!“ – und bringt alle mit, auch die Mühseligen und Beladenen.
Die Gottesdienstbesucher reichten sich gegenseitig Brot und Trauben an, um die Aufforderung Jesu aus dem Gleichnis vom Festmahl zu bekräftigen.
Aus Solidarität mit den Notleidenden wurden 610,00 Euro gespendet, die sofort an die Hilfsprojekte überwiesen wurden.
Quelle:: Ursula Voll