Nicht nur die dunkle und kalte Jahreszeit steht vor der Tür – auch die alljährliche Grippesaison. Für das Gesundheitsamt des Rhein-Sieg-Kreises ist jetzt genau der richtige Zeitpunkt für die Grippeschutzimpfung beim Hausarzt. Im Unterschied zur Erkältung, die in der Regel zwar lästig, aber harmlos verläuft, ist die Grippe (Influenza) eine gefährliche Infektionskrankheit. „Eine Influenza kann schwerwiegende, gesundheitsschädliche Komplikationen mit sich bringen“, sagt der Leiter des Kreisgesundheitsamtes, Dr. Rainer Meilicke. „Dazu gehören beispielsweise Lungenentzündungen oder Schädigungen am Herz-Kreislaufsystem.“
Influenza wird durch Viren verursacht, die auf zwei Wegen von Mensch zu Mensch übertragen werden. Beim Husten oder Niesen gelangen kleinste Tropfen in die Luft und auf umgebende Flächen. Diese werden eingeatmet oder können später über die Hände durch unbewusstes Berühren des Mundes beziehungsweise anderer Schleimhäute aufgenommen werden.
Noch immer scheuen sich viele Menschen vor einer Grippeschutzimpfung. Ein häufiges Argument: Einen hundertprozentigen Schutz gibt es auch durch die Impfung nicht. Das stimmt. Der Impfstoff muss in jedem Jahr angepasst werden – je nachdem, welche Influenza-Viren kursieren und wie sie sich verändern. Seit in Deutschland mit dem Vierfachimpfstoff geimpft wird, hat sich der Schutz deutlich verbessert.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Grippeimpfung insbesondere für Menschen mit einem erhöhten Risiko für schwere Krankheitsverläufe. Dies sind vor allem Personen über 60 Jahre, chronisch Erkrankte, Personen mit geschwächtem Immunsystem und Schwangere. Auch medizinisches und pflegerisches Personal sollte sich aufgrund seiner beruflichen Exposition impfen lassen. Neben dem Eigenschutz steht hier insbesondere auch der Schutz der behandelten Patienten oder betreuten Personen im Vordergrund.
Die Grippeimpfung kann grundsätzlich von jeder Ärztin oder jedem Arzt durchgeführt werden. In der Regel findet die Impfung in der Hausarztpraxis statt wird aber auch in internistischen, kinder- und frauenärztlichen Praxen durchgeführt. Einige Arbeitgeber bieten eine Impfung im Betrieb an. Achten Sie deshalb auf die Hinweise der zuständigen Betriebsärztinnen und -ärzte.
Im Allgemeinen wird die Grippeschutzimpfung gut vertragen. Typische Beschwerden nach einer Impfung sind Rötung, Schwellungen und Schmerzen an der Impfstelle, auch Allgemeinreaktionen wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Unwohlsein sind möglich. Diese Reaktionen zeigen, dass sich das Immunsystem mit dem Impfstoff auseinandersetzt. Sie klingen in der Regel nach wenigen Tagen komplett ab.
Personen mit einer akuten schweren Erkrankung sollen sich erst impfen lassen, wenn sie diese überstanden haben. Es wird empfohlen, die Impfung möglichst jedes Jahr in der Zeit von Oktober bis November durchführen zu lassen. Eine Impfung ist jedoch auch zu einem späteren Zeitpunkt noch möglich und sinnvoll, da der Schutz bereits zwei bis drei Wochen nach der Impfung voll ausgeprägt ist.
„Grundsätzlich gilt zur Vorbeugung von Krankheiten und zum Schutz vor Krankheitserregern: Hände, auch zwischen den Fingern, mit Seife unter fließendem Wasser waschen und danach sorgfältig abtrocknen“, betont Dr. Rainer Meilicke.
Umfassende Informationen zur Händehygiene und Infektionsprävention gibt es im Internet: https://www.infektionsschutz.de/hygienetipps/