Ob beim Einsatz auf dem Rhein, dem Großbrand oder Unfall auf der Autobahn, die Zusammenarbeit der Freiwilligen Feuerwehren Bad Honnef und Königswinter wird seit vielen Jahren gelebt. Ab sofort arbeiten die Ehrenamtlichen auch im Bereich der Grundausbildung enger zusammen.
Einheitliche Standards, höhere zeitliche Flexibilität für die Auszubildenden und Arbeitsteilung sind einige Vorteile, die sich die Freiwilligen Feuerwehren Bad Honnef und Königswinter von einem kürzlich vereinbarten Ausbildungsverbund versprechen. Die beiden Wehren werden nach den Sommerferien die Grundausbildung, die bisher jeweils getrennt in den Städten stattfand, vereinheitlichen und übergreifend in Modulform anbieten. Vorbild sind andere Wehren im Kreisgebiet, die diesen Weg in den letzten Jahren bereits erfolgreich gegangen sind.
Bislang bilden die Wehren neue Mitglieder jeweils getrennt in den Städten aus. Das sorgte schon mal für Verzögerungen, wenn man z.B. beruflich verhindert war. Das wird nun anders, da in solchen Fällen ein Grundlagenmodul in der jeweils anderen Stadt besucht werden kann. Michael Bungarz, Leiter der Feuerwehr Königswinter: „Für neue Mitglieder bieten wir hiermit eine flexiblere Planung, um auch Anforderungen von Familie, Beruf und Ausbildung gerecht zu werden“. Der Leiter der Feuerwehr Bad Honnef, Frank Brodeßer ergänzt: „Die Freiwillige Feuerwehr muss auch in Zeiten gesellschaftlicher Veränderungen attraktiv bleiben. Der Ausbildungsverbund soll hier eine Antwort sein.“
Die Feuerwehr-Grundausbildung umfasst vier Module: Grundtätigkeiten (dazu gehören auch die Rechte & Pflichten einer Einsatzkraft, sowie Gefahren an der Einsatzstelle), Fahrzeug- und Gerätekunde, Brandbekämpfung sowie Technische Hilfeleistung. Hinzu kommen weitere Module, die die sogenannte Truppmann-Ausbildung ergänzen, wie Sprechfunker und Atemschutzgeräteträger. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den beiden Feuerwehren können die Module in der eigenen Stadt oder beim Nachbarn besuchen. Jedes Modul wird dabei mit der jeweiligen theoretischen und praktischen Prüfung abgeschlossen. Lediglich das erste Modul soll nach Möglichkeit in der Heimat-Feuerwehr belegt werden. Im Rahmen des neuen Ausbildungsverbundes werden auch Unterlagen vereinheitlicht und standardisiert. Unter Führung von Andree Runne (Bad Honnef) und Thilo Hofmann (Königswinter) kümmern sich insgesamt rund 40 Ausbilder in den Wehren um den Nachwuchs.
Mit der interkommunalen Feuerwehrausbildung soll auch die schon seit vielen Jahren im Einsatzgeschehen bestehende Zusammenarbeit der Feuerwehren durch frühzeitiges Kennenlernen und gemeinsames Lernen der Mitglieder gefördert werden. An den Grundausbildungen nehmen neben Nachwuchskräften aus der eigenen Jugendarbeit auch immer häufiger sogenannte „Seiteneinsteiger“ teil, die erst in späteren Lebensjahren den Weg zum Ehrenamt bei der Feuerwehr finden. Interessierte, die einmal reinschnuppern möchten, sind hier immer herzlich willkommen. Weitere Informationen zur Mitgliedschaft sind über das Internetangebote www.feuerwehr-bad-honnef.de bzw. www.feuerwehr-koenigswinter.de zu erhalten.
Fotos: Freiwillige Feuerwehr
(bh)
26.06.2020