Am 30. Juli 2020 verstarb Dr. Hans Hoitz, Ehrensenator im Senat der KG Ziepches Jecke 1952 e.V. im hohen Alter von 97 Jahren. Hans Hoitz war seit 1969, über 50 Jahre im Senat, dessen unermüdlicher Antreiber und Motor er über viele Jahre war.
Hans Hoitz war zur Zeit seines Beitritts bereits ein weithin bekannter und anerkannter Arzt (HNO), und als Rhöndorfer Bürger ein beliebter und angesehener Mann, der sich in vielfältigster Weise, nicht nur im Karneval, um die Förderung des rheinischen Brauchtums in seinem Heimatort kümmerte.
Zu seiner professionellen Exzellenz als Arzt kam hervorragendes technisches und handwerkliches Interesse und Können. In seinem großen Haus in Rhöndorf hatte Hans Hoitz zeitweise nicht weniger als drei (!) wunderbar ausgestattete Werkstätten, eine Holzwerkstatt, eine Metallwerkstatt und eine Elektrowerkstatt. Sein Können erstreckte sich von der Schreinerei und Schlosserei über die Elektrik bis hin zu Elektronik und zu Design und Malerei.
Der Weinbrunnen, der heute noch auf großen Festen auf dem Ziepchens Platz Dienst tut, war sein Design und Werk. Unter Hans Hoitz‘ Planung und technisch-handwerklichen Anleitung wurde Jahr für Jahr ein prächtiger Wagen für den Karnevalszug in Bad Honnef, oder den Siebengebirgszug neu gebaut. Unvergessen in der Erinnerung derjenigen, die das – manchmal anstrengende – Vergnügen hatten mit ihm zu arbeiten, ist sein Herzensprojekt, „Musik im Zug“, mit welchem Hans Hoitz mit einer selbstgebauten und selbstfinanzierten Musikbeschallung auf dem Wagen den Umzug beglücken wollte. Bei alledem war Hans Hoitz ein Perfektionist, der seine Consenatoren auch auf die berühmte „Palme“ bringen konnte. Ein aufzumalender Kreis auf dem Wagen musste eben „rund“ sein, nicht irgendwie „ungefähr rund“, oder „fast rund“.
Am 15. Mai 2018 verlieh auf Antrag des Senats der Bund Deutscher Karneval Hans Hoitz zu seinem 95. Geburtstag den Verdienstorden in Gold. Hans Hoitz empfing die Senatoren in seinem Lieblingssessel sitzend, mit der Senatorenmütze auf dem Kopf. Der Karneval und die Pflege des traditionellen rheinischen Brauchtums waren ihm, eine Herzensangelegenheit.
„Ich habe Hans Hoitz nur als Mann erlebt, der sich ohne Hilfe nicht mehr selbständig bewegen konnte. Aber das hatte auf seine große Ausstrahlung keine Wirkung. Er war, auch bis in seine letzten Tage, ein aufmerksamer Zuhörer, ausgezeichneter Gesprächspartner und glänzender, humorvoller Erzähler. Sein Wunsch war, einhundert Jahre alt zu werden,“ erinnert sich Senatspräsident Dr. Rolf D. Cremer.
Die runde 100 hat Hans Hoitz nicht ganz geschafft. Er starb, wie er es immer gewollt hat, in den Armen seiner Frau, die ihm nie von der Seite wich, am 30. Juli 2020 in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag dort, wo er am liebsten war: in seinem geliebten Familienbesitz im Löwenburger Tal.
Dr. Rolf D. Cremer
Präsident des Senats
01.08.2020