Am 21. März ist Internationaler Tag des Waldes. An diesem Tag wollen die Waldbäuerinnen und Waldbauern jährlich auf die große Bedeutung des Waldes für den Menschen, die Tiere und Pflanzen, aber auch für das Klima und das Trinkwasser hinweisen und gleichzeitig zu einer nachhaltigen Holznutzung aufrufen. In diesem Jahr steht er unter dem Motto der Wiederbewaldung.
Auch der Rhein-Sieg-Kreis trägt seinen Teil dazu bei, die Natur zu schützen und die Situation der Wälder zu verbessern. Mit seinem Naturschutzprojekt `chance7´ sollen Natur- und Landschaftsräume in Teilen des Kreisgebietes und der Stadt Bonn so verbessert werden, dass die Qualität der Landschaft und seltene Pflanzen- und Tierarten erhalten bleiben und gefördert werden.
So hat der Kreis in den vergangenen Jahren verschiedene ältere Laubwälder gekauft, um dort eine weitere forstliche Bewirtschaftung zu verhindern. Dadurch werden die Bedingungen für Arten, die an Alt- und Totholz gebunden sind, verbessert. Auf Flächen, die von Borkenkäfern befallen waren, wurden Fichten gefällt; standortgerechte und klimaangepasste Laubbäume und Sträucher wurden neu gepflanzt.
Aber nicht nur auf den eigenen Flächen unterstützt der Rhein-Sieg-Kreis die Anstrengungen der Waldbäuerinnen und Waldbauern, die Folgen des Klimawandels zu bewältigen. Ein Beispiel stellt der Stadtwald in Bad Honnef dar. Gemeinsam mit der Stadt Bad Honnef wird gerade ein entsprechendes Konzept entwickelt. Neben großflächigen Wiederaufforstungen umfasst es auch zahlreiche Flächen, auf denen eine natürliche Waldentwicklung stattfinden soll. Außerdem sind gezielte Maßnahmen für die dort lebende Wildkatze oder den Schwarzstorch geplant.
Das Naturschutzprojekt `chance7´ möchte sich hieran, wie auch an Maßnahmen in privaten Wäldern, finanziell in erheblichem Umfang beteiligen. Denn so besteht die Möglichkeit, biologische Vielfalt in den Wäldern und den sonstigen eingestreut liegenden Biotopen wie Felsbereichen, Heiden und Pfeifengraswiesen zu fördern.
„Die letzten drei Jahre waren für die Wälder aufgrund der extremen Trockenheit und des dadurch bedingten starken Borkenkäferbefalls besonders schwer,“ erklärt der Leiter des Amtes für Umwelt- und Naturschutz des Rhein-Sieg-Kreises, Rainer Kötterheinrich. „Den Kampf gegen den Borkenkäfer haben wir wohl verloren. Aber den Kampf gegen den Klimawandel haben wir gerade erst begonnen. Die Wiederbewaldung und die Schaffung klimaangepasster artenreicher Wälder sind dabei eine wichtige gesamtgesellschaftliche Aufgabe.“
Zum 1. Dezember 2010 übernahm der Rhein-Sieg-Kreis die Trägerschaft für das große und langfristig angelegte Naturschutzprojekt `chance7´. Das Projekt wird dabei zusammen mit Naturschutzorganisationen, Vereinen, Kommunen und den Bürgerinnen und Bürgern, die alle aktiv eingebunden werden, in der Region erfolgreich umgesetzt. Zwischen dem Siebengebirge im Westen und der Gemeinde Windeck an der Sieg sollen bis 2025 auf einer Fläche von annähernd 11.300 Hektar bundesweit bedeutsame Lebensräume und Arten erhalten und gefördert werden. Weitere Informationen hierzu erhalten Sie unter www.chance7.org.
Quelle: Rhein-Sieg-Kreis (we)
Erstellt 22.03.2021 – vom 19.03.2021 – 136