Wie der Medienberichterstattung zu entnehmen war, mussten am ersten Februarwochenende in Bonn aufgrund krankheitsbedingter Ausfälle mehrere Kreißsäle schließen. Dies führte dazu, dass viele Frauen abgelehnt wurden und unter Wehen Krankenhäuser mit noch freien Kapazitäten suchen mussten. Damit steigt das Risiko für Gebärende und Kind, in einer für beide lebenswichtigen Phase nicht die angemessene Versorgung zu bekommen, die notwendig ist. Gleichzeitig wird damit auch sichtbar, dass die Geburtshilfe in unserer Region am Limit ist. Nicht nur am ersten Februarwochenende.
„Wir sind entsetzt, dass Gebärende von Krankenhaus zu Krankenhaus geschickt werden, weil Ressourcen fehlen. Es werden systematische Engpässe in der Geburtshilfe deutlich, die es auch vor der Pandemie gab. Zum Wohle aller muss der Ausbau der Geburtshilfe in unserer Region jetzt endlich oberste Priorität haben“, so Catharina Jäger, Vorsitzende des Vereins Geburtshilfe und Familiengesundheit e.V..
„Es ist wichtig, dass die Öffentlichkeit erfährt, was wirklich in der Geburtshilfe los ist. Wir müssen endlich der Geburtshilfe einen Sonderstatus bei der Krankenhausplanung geben. Dass Geburten unwirtschaftlich sind, mag für ein einzelnes Haus und seinen Träger gelten. Nicht aber für unsere Gesellschaft insgesamt,“ so Prof. Dr. Katja Stoppenbrink, stellvertretende Vorsitzende des Vereins Geburtshilfe und Familiengesundheit e.V..
Der Verein Geburtshilfe und Familiengesundheit e.V. setzt sich für wohnortnahe Geburtshilfe in der Region ein und erarbeitet aktuell gemeinsam mit Hebammen ein Konzept für den Betrieb eines Geburtshauses für die Region Bad Honnef, Königswinter und nördlicher Kreis Neuwied. Gegründet hat sich der Verein als Reaktion auf die Schließung der gynäkologischen und geburtshilflichen Station im CURA Krankenhaus Bad Honnef, die vor einem Jahr geschlossen wurde.
Verein Geburtshilfe und Familiengesundheit e.V. (cj)
12.02.2022