Fast drei Jahre ist es her, dass der Rat auf Antrag der SPD einstimmig beschlossen hatte, die Grundlagen für eine zeitgemäße Nutzung der beiden noch existierenden Bad Honnefer Mineralquellen zu erarbeiten. Geschehen ist bis heute so gut wie nichts. Jetzt hakt die SPD nach und drängt mit einem weiteren Antrag im Rat darauf, endlich tätig zu werden.
Im damaligen Antrag sollte neben einer Nutzung der Grafenwerther Quelle insbesondere die Möglichkeiten geprüft werden, wie die Edelhoffquelle in der Nähe der Parkresidenz wieder in Betrieb genommen werden könnte. „Wegen der geplanten Bebauung des Edelhoffgeländes ist es jetzt dringend notwendig, abschließend darzulegen, wie die Grundlagen zur zeitgemäßen Nutzung der Mineralquellen aussehen soll“, sagt Jörg Heinzelmann zur Begründung des SPD-Antrags.
Lediglich eine Sachzusammenstellung des gegenwärtigen Zustandes der Quellen wurde vor mehr als zwei Jahren dem Fachausschuss vorgelegt. Das Papier sollte „die Ausrichtung der weiteren Konzeptentwicklung unterstützen“, hieß es damals in der Niederschrift. Dazu ist es immer noch nicht gekommen.
In Sachen Edelhoff-Quelle hat es zwar Bewegung gegeben. Was jedoch konkret geschehen soll, ist bis heute nicht hinreichend bekannt. „Weder das bauliche noch das finanzielle Konzept liegt vor“, bedauert Ratsmitglied Annette Stegger. Es müsse sichergestellt werden, sagt Stegger, „dass die Quelle nicht eines Tages unwiderruflich zugeschüttet wird, wie die Drachenfelsquelle an der Austraße, die sich in Privatbesitz befand.“
Auch über den Stand der Pläne hinsichtlich der Grafenwerther Quelle ist wenig bis nichts bekannt, bemängeln die Sozialdemokraten. Zwar hatten die Architekten der Inselsanierung dazu vor mehr als drei Jahren ganz konkrete Pläne vorgestellt: ein Trinkbrunnen mit schriftlichen und akustische Informationen. „Davon ist auf der Insel bis heute nichts zu sehen“, so Stegger und fragt, warum diese Pläne nicht im Zuge der Sanierung umgesetzt wurden. „Es ist bedauerlich dass man in der Stadtverwaltung dieses wertvolle Quellen-Potenzial, das den Charakter und den Namen unsere Stadt prägt offenbar vernachlässigt“. Schon seit über zwei Jahren hat die Stadt zwar 100.000 Euro für das Mineralquellenkonzept in den Haushalt eingestellt. „Bei der zwischenzeitlichen Preisexplosion im Bausektor dürfte dieser Betrag längst nicht mehr ausreichen, um die notwendigen Maßnahmen umzusetzen“, befürchtet Stegger.
Quelle: SPD Bad Honnef (as)
14.02.2022