Wie kann eine umwelt- und klimafreundliche Mobilität in Zukunft aussehen? Welche Herausforderungen und Lehren für unsere Mobilität ziehen wir aus der aktuellen Corona-Pandemie?
Mitte 2020 hatte das Bundesumweltministerium (BMUV) den Zukunftswettbewerb #mobilwandel2035 gestartet und aus rund 140 eingereichten Beiträgen zehn Projekte aus ganz Deutschland ausgewählt, die gefördert wurden, um sich diesen und weiteren Fragen zu stellen. In einer ersten Förderphase sollten dafür Zielbilder entwickelt werden, die Visionen für eine nachhaltige Mobilität im Jahr 2035 zeichnen. Für die Erstellung dieser Zielbilder standen den Gewinnerinnen jeweils 150.000 Euro für zehn Monate zur Verfügung. Bad Honnef war unter den Siegern und setzt seit Juli 2021 das eingereichte Konzept um. Nun geht das Projekt langsam dem Ende der ersten Förderphase entgegen.
Am Mittwoch, den 30. März, hatte die Projektleitung daher zu einem Abschlussevent in den Coworking Space in der Bahnhofstr. 6 eingeladen. Bürgermeister Otto Neuhoff, der Erste Beigeordnete Holger Heuser und auch Wirtschaftsförderin Johanna Högner begrüßten zusammen mit den Projektpartnern „Wer denkt was“, „Cowork AG“ und „Skopos Nova“ Interessierte als auch die Presse. Gemeinsam stellte man das Projekt, seine Bausteine und die Einzelergebnisse vor. Bürgermeister Otto Neuhoff zeigte sich dabei besonders begeistert von der hohen Beteiligung: „Das große Engagement, mit dem die Honnefer und Honneferinnen sich in das Projekt mit eingebracht haben, ist außergewöhnlich. So konnten wir gemeinsam Ergebnisse erarbeiten, die auf einem soliden Grund stehen und dem Bundesumweltministerium wertvolle Hinweise für die Zukunftsgestaltung geben.“
Im Fokus des Honnefer Konzepts stand der Pendlerverkehr und damit verbunden die Betrachtung von nachhaltiger Mobilität sowie dem Thema „Neugestaltung der Arbeitswelt“. Der eingereichte Entwurf verfolgte das Vorhaben, klimafreundliche Alternativen im Mobilitätsbereich für die stark vom Pendlerverkehr gekennzeichnete Stadt aufzuzeigen. Auch der Ansatz New Work“ wurde näher betrachtet und diskutiert. In einem vielseitigen Beteiligungsprozess wurden innovative Ideen erarbeitet und getestet, um Bad Honnef in eine Stadt der kurzen Wege und flexiblen Arbeitsmöglichkeiten zu transformieren.
Bei der Auftaktveranstaltung „Tag der Mobilität“ am 21. August 2021 auf dem Kirchplatz in Bad Honnef testeten BesucherInnen den Arbeitsplatz der Zukunft, genossen Livemusik, nutzen die Kinderbetreuung und probierten alternative Fortbewegungsmittel aus. Der Coworking Space der Zukunft wurde so erlebbar. Zeitgleich startete eine digitale Umfrage, an der knapp 750 BürgerInnen teilnahmen.
Im September wurde dieses Angebot durch ein Online-Pendlertagebuch, in dem die Teilnehmenden Ihre Erlebnisse, Wünsche und Vorstellungen hinsichtlich Ihres Pendelverhaltens über einen Monat lang festhalten konnten, ergänzt. In einem nächsten Schritt eröffnete am 2. November dann ein Pop-Up Coworking Space in der Bahnhofsstraße. Fünf Monate lang testeten Nutzende hier kostenlos den Service eines mobilen Arbeitsplatzes und gaben kontinuierlich Ihr Feedback, um das Angebot im laufenden Betrieb zu verbessern.
Durch die Rückmeldungen konnten zudem weitere, wichtige und relevante Informationen für den Verlauf des Projektes und das zu entwickelnde Konzept gewonnen werden. Der letzte Baustein bestand aus vier Workshops, bei denen die Vielfalt der städtischen Akteure eingebunden wurde. BürgerInnen konnten sich hier ebenso einbringen wie Gewerbetreibende, ExpertInnen für Digitalisierung, Mobilität und Nachhaltigkeit, Investoren oder auch der Politik und der Verwaltung. Gemeinsam diskutierte man Ideen und entwickelte Maßnahmen rund um Mobilität und Arbeit anhand der zuvor gewonnenen Erkenntnisse. All dies fließt nun in ein abschließendes Konzept ein, welches bis Ende Mai eingereicht wird. In einer zweiten Förderphase ist dann in fünf ausgewählten Projekten die Förderung ihrer konkreten Maßnahmen zur Umsetzung des Zielbildes geplant. Die Gesamtfördersumme für alle Projekte beläuft sich auf 5,25 Millionen Euro.
Das Projekt #mobilwandel2035 wird gefördert vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.
Fragen zum nun abgeschlossenen Projekt #mobilwandel2035 beantworten Miriam Brackelsberg unter Telefon 02224/184-107 und Kathrin Schmidt unter Telefon 02224/184-316 oder per E-Mail an mobilwandel@bad-honnef.de .
Quelle: Thomas Heinemann – Stadt Bad Honnef
05.04.2022 – 088