Neue Publikation des Heimat- und Geschichtsvereins Herrschaft Löwenburg e.V. zur 1100-Jahrfeier der Stadt Bad Honnef Franzjosef Schneider – „Et Freudeblömche“ : Briefe von Hause

v.l. Wolf Diepenseifen, ,Michaela Diepenseifen-Alfter, Dr. Rolf Juncker vom Heimat und Geschichtsverein Herrschaft Löwenburg e.V. mit Bürgermeister Otto Neuhoff bei der Buchvorstellung Foto: © Thomas Scheben 22

Vor 1100 Jahren – im Jahre 922 – wurde das heutige Bad Honnef als „Hunepha“ erstmals urkundlich erwähnt. Zu diesem Anlass hat der Heimat- und Geschfchtsverein Herrschaft Löwenburg e.V. in Abstimmung mit der Stadt Bad Honnef eine Festschrift publiziert, die einem ganz besonderen Menschen ein Denkmal setzt: dem Mundartdichter und „Chronisten“ Bad Honnefs, Franzjosef Schneiden der vor 50 Jahren verstarb. Seine genaue Beobachtungsgabe und sein großes Talent, Ereignisse treffend und poetisch zu beschreiben, lassen auch heute noch längst vergangene Zeiten lebendig werden.

Sein erstes Buch veröffentlichte Franzjosef Schneider vor einhundert Jahren – Im Jahr 1922 zur Jahrtausendfeier seiner Heimatstadt. Die damals publizierte Sammlung von Erzählungen und Gedichten hatte den Titel „Freudeblömche“ (mundartlich für „Maiglöckchen“). Daraus entstand Franzjosef Schneiders Spitzname: fortan wurde er „Et Freudeblömche“ genannt.

Der Heimat- und Geschichtsverein, dem die Gebrüder Kiczynski als Nachfahren Franzjosef Schneiders großzügigerweise die Nutzung der Schriften des „Freudeblömche“ gestattet haben, hat aus der umfangreichen Sammlung der „Briefe von Hause“ (einer Sammlung von in den 1950er Jahren in loser Folge und als einzelne Blätter erschienenen Texten) sorgsam eine repräsentative Auswahl erstellt, die in das neue Buch eingegangen ist. Die von Wilhelm Birenfeld, einem profunden Kenner der Arbeiten Franzjosef Schneiders, gefühlvoll übersetzten mundartlichen Texte wurden zusätzlich mit alten und neuen Ansichten und Bildern aus den Archiven von Martin Maus und Wolf Diepenseifen illustriert.

Franzjosef Schneider war Journalist, er schrieb Gedichte, Erzählungen, Romane, für das Theater oder zum Karneval. Sein Humor soll ansteckend gewesen sein. Es lohnt sich, ihn neu- oder wiederzuentdecken.

Bei der Buchvorstellung am vergangenem Montag (15.8.22) sagte Bürgermeister Otto Neuhoff , „Ein ganz tolles Buch! Es macht richtig Spaß darin zu lesen und die Stadt Honnef aus früherer Zeit wiederzuendecken.“

Dr. Rolf Junker und Michaela Diepenseifen-Alfter vom Heimat und Geschichtsverein Herrschaft Löwenburg e.V.  erklärten das Pandemiebedingt auch die Enstehung des Buches sehr lange gedauert hat.

Die Leserinnen und Leser des rund 160 Seiten umfassenden Buchs können teilhaben an den Geschichten von Land und Leuten – und damit der Stadt Bad Honnef und ihren Menschen von damals und heute ein Stück näherkommen.

Das Buch ist zum Preis von 19,95 Euro beim Heimat- und Geschichtsverein, Bergstraße 3, erhältlich und wird auch im Rahmen des Festakts zu 1100-Jahr-Feier zu erwerben sein.

Nachfolgend ein Beispiel für die gefühlvollen mundartlichen Dichtungen Franzjosef Schneiders


Heimat

Sie kläv wie Lehm am Schohn

un wellste wandere

sie löht dich john

bis an et End der Welt

sie weiß, dat se ding Hätz behält

und füe de letzte Reis`

hüesch de se roofe:

„Komm heim, zomm schtoofe“


(eb)

17.08.2022