40 Jahre Eine-Welt-Laden in Bad Honnef

„Eine-Welt-Schrank“

Ein Jahr voller Jubiläen in Bad Honnef: Am 11. August wurde das Stadtjubiläum 1100 Jahre Honnef im Kursaal feierlich fröhlich begangen, ein Markt zum Stadtfest soll vom 26. bis 28 August folgen.

In unserer evangelischen Kirchengemeinde hatte die Orgel 60. Geburtstag, die Ökumenische Hospizbewegung feierte ihr 25jähriges Jubiläum und der Eine-Welt-Laden wurde 40!

40 Jahre Eine-Welt-Laden in der evangelischen Kirchengemeinde in Bad Honnef. Er ist also erwachsen geworden. Als er noch in den Kinderschuhen steckte, Anfang der 80er Jahre, bestand die Verkaufsfläche lediglich aus einem alten Schrank, das Angebot beschränkte sich auf Nicaragua Kaffee und Jute Taschen.

Bis in die 90er Jahre hinein nannten sich die Weltläden „Dritte-Welt-Laden“. In Bad Honnef stand von vornherein fest, es gibt nur eine Welt, in der Reichtum jedoch ungerecht verteilt ist. Der Name sollte Eine-Welt-Laden sein.

In den 80er Jahren dominierten im fairen Handel Handwerksprodukte. Um eine größere Rolle in der globalen Arena zu spielen und mehr Gerechtigkeit im internationalen Handel zu erreichen, erschloss die Fairhandelsbewegung in den 90ern den landwirtschaftlichen Bereich. Für landwirtschaftliche Erzeugnisse, wie Kaffee, Tee, Kakao, Obst, Reis, usw. war jeder Verbraucher ein potentieller Kunde.

Die Angebotspalette wuchs enorm und der „Eine-Welt-Schrank“ reichte nicht mehr aus; er durfte in einen eigenen Laden in der evangelischen Kirchengemeinde umziehen.

Einen weiteren Aufschwung erhielt der faire Handel, durch die Initiative für ein Fair-Trade Siegel. Mit der Vergabe des Transfair Siegels, vor 30 Jahren ins Leben gerufen, wurde gewährleistet, dass die Kriterien für den Fairen Handel eingehalten werden. Im Kern geht es darum, die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen im Süden zu verbessern. Der faire Handel erwirkt Marktzugang für benachteiligte Produzenten, schließt unfairen Zwischenhandel aus, etabliert verlässliche Handelsbeziehungen, bietet faire Preise für die Erzeuger, sichert Rechte von Kindern und Frauen, fördert den Umweltschutz.

Der Eine-Welt-Laden in Bad Honnef führt ein breites, attraktives Produktsortiment, hier gibt es das Beste aus dem Süden, aromatischen Kaffee oder Tee, edle Schokoladen, schöne Geschenkartikel, aber er versteht sich wie alle Weltläden nicht nur als reiner Einkaufsort. Mit Aktionen in Zusammenarbeit mit den Kirchengemeinden, der Stadt, in Schulen möchte er auch Informations- und Bildungsarbeit leisten.

„Wir sind dabei“ hieß es im Januar 2010: Bad Honnef wurde 10. Fair-Trade-Town Stadt in NRW. Auch der Eine-Welt-Laden gehörte mit zu den zahlreichen Initiatoren dieser Auszeichnung und möchte mit dem Eine-Welt-Laden, seinen Aktionen und seiner Präsenz auf den Märkten der Stadt einen Beitrag hierzu leisten. Ende August auf dem Stadtfest wird es mit dem Stand des Eine-Welt-Ladens wieder heißen: Wir sind Fair-Trade Stadt.

(mb)

19.08.2022