Am vergangenen Freitag (25.11.22) haben sich rund 150 Bad Honnefer:innen dem Aufruf für Solidarität mit den Frauen im Iran angeschlossen.
“Wir sind überwältigt von der großen Solidarität, die Bad Honnef gezeigt hat. Es war sehr emotional und es flossen einige Tränen – und dennoch war es nur ein Hauch des Schmerzes, den die Iraner spüren. Unser Mitgefühl und unsere Unterstützung hat die Honnefer Iraner:innen sehr berührt .“ so Co-Sprecherin Daniela Birkelbach, die zusammen mit Frauen der Grünen und einer Bad Honnefer Iranerin die Demonstration organisiert hat.
Trauriger Mittelpunkt der Veranstaltung war die Verlesung der Namen der getöteten Kinder – 62 Namen, und das sind nur die Kinder. Gleichzeitig wurden Kerzen angezündet. Im Hintergrund lief das Lied “baraye”- die Hymne der Bewegung im Iran. Ein sehr bewegender Moment, der noch lange nachwirken wird.
Einen Auszug der Rede von Astrid Schmitz (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Bad Honnef), die während der Kundgebung gehalten wurde:
“Schaut nicht weg … steht auf vielen Plakaten der Frauen im Iran!
Ich verneige mich vor dem Mut dieser Frauen und bin stolz darauf, dass wir in Bad Honnef nicht wegschauen, sondern aufgestanden sind, um öffentlich ein Zeichen gegen dieses Unrecht zu setzen.
Was kann eine Solidaritätskundgebung in Bad Honnef im Iran bewirken, denken Sie? Wir können hier die Botschaft der Iranerinnen, wie einen Staffelstab, weiter um die Welt tragen und so den unterdrückten Frauen eine Stimme geben.
Die Bewegungen „Fridays for future“, „Mee Too“ und „Black lives Matter“ haben uns gezeigt, dass jeder Einzelne von uns, mit seiner Stimme im Netz, auch außerhalb der Grenzen eines Unrechtsstaates, Veränderung bewirken kann!
Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Bad Honnef Iris Schwarz sagte in ihrer Rede unter anderem :
Blicken wir nun auf die Lage im Iran, welche sich immer dramatischer verschlechtert. Dort genügte es bereits, dass eine Frau ihr Haar angeblich nicht ordnungsgemäß verhüllt hatte um sie zu ermorden. Es heißt, sie habe ihr Kopftuch nicht ordnungsgemäß getragen – eine Haarsträhne habe herausgeblitzt. Die 22 jährige Kurdin Jina Mahsa Amini war daraufhin von der Sittenpolizei verhaftet, in ein Gefängnis verbracht worden und in der Haft nach Mißhandlungen zu Tode gekommen. Dies ist staatlicher Femizid!
Frauenrechte sind Menschenrecht und zu den Menschenrechten gehören das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit.
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Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung von Rebeccar Lindlar
Hier einige Impressionen
Fotos: © Thomas Scheben
29.11.2022