Sie ist eine „Leuchtturm“-Art: die Gelbbauchunke. Da wo sie sich wohl fühlt, siedeln sich gerne weitere Arten an. So entsteht wertvoller Lebensraum für Fauna und Flora.
„Die eher unscheinbare, in Deutschland aber stark gefährdete Gelbbauchunke leidet massiv unter dem Verlust von Bach- und Flussauen, ihrem natürlichen Lebensraum. Im Rhein-Sieg-Kreis findet sie sich gerne in ehemaligen Abbaugebieten, da der Lurch dort von künstlich angelegten Kleinstgewässern und menschlicher Pflege profitiert“, erläutert Dr. Christoph Rothenwöhrer, Fachlicher Leiter des chance7-Projekts des Rhein-Sieg-Kreises. Ein Schlüssel zum Erhalt dieser wichtigen Art ist die effektive Vernetzung ihrer Lebensräume. Davon profitieren auch andere Arten wie Libellen und Ringelnatter, wodurch die Artenvielfalt gefördert wird.
Deshalb werden im Auftrag von chance7 die bekannten Unkenstandorte im Rhein-Sieg-Kreis mittels sogenannter Trittsteinhabitate vernetzt. Diese Trittsteinhabitate bestehen in der Regel aus einer Gruppe nahe gelegener Tümpel. Die Tümpel dienen den Lurchen als Aufenthalts- und Fortpflanzungsgewässer.
In den vergangenen Wochen konnten an zehn Standorten 49 Tümpel für die Gelbbauchunke hergestellt werden. So entstanden, in enger Abstimmung mit den beteiligten Städten und Kommunen, Kleingewässer in Bad Honnef im Logebachtal, in Hennef rund um Lückert, und in Sankt Augustin in der Tongrube Niederpleis.
Zusammenarbeit mit dem Büro für Natur- und Umweltschutz der Stadt Sankt Augustin wird auf diese Weise versucht, eines der größten Gelbbauchunken-Vorkommen im Rhein-Sieg-Kreis an das Pleisbachtal anzubinden. Auf zwei Grundstücken der Stadt wurden zehn Tümpel hergestellt. Zukünftig werden dort angrenzend auch ortstypische Streuobstwiesen angelegt.
Quelle: Rhein-Sieg-Kreis (hei)
06.04.2023