Frauen in Finanzen stark machen – das war der Leitgedanke des Vortrags- und Gesprächsabends „Money Talk“, zu welchem die Kreissparkasse Köln in Bad Honnef am 6. März 2024 eingeladen hatte. Lisa Limmer, Regionaldirektorin der Kreissparkasse Köln, durfte in an diesem Abend rund 100 interessierte Frauen in der Regional-Filiale begrüßen.
Die Veranstaltung startete mit Impulsvorträgen von Pinar Wilmet, Koordinatorin Digitalisierung und Innovationen der Kreissparkasse Köln, sowie Kim Weeger und Nicole Eckert, beide von der DekaBank, dem Wertpapierhaus der Sparkassen. Unter anderem stellten die drei eine Marktstudie des S-HUB (Sparkassen Innovation Hub) vor, die sich mit den Bedürfnissen von Frauen in Finanzangelegenheiten befasste.
Der wohl bekannteste Indikator dafür, dass Frauen auf weniger Finanzmittel zugreifen können als Männer, ist demnach der Gender Pay Gap, also der Unterschied im Einkommen trotz gleicher Tätigkeit. Jedoch erschweren auch andere soziale Faktoren Frauen die Vermögensbildung: Sie verfügen über ein nur halb so hohes Alterseinkommen (Gender Pension Gap), weisen eine um 7,5 % geringere Erwerbstätigenquote aus, nehmen mit 62 % den größeren Anteil unter den geringfügig Beschäftigten ein (Gender Employment Gap) und wenden 52 % mehr Zeit für unbezahlte Sorgearbeit auf (Gender Care Gap).
Eine Folge all dessen ist, dass nur 18 % der deutschen Frauen am Kapitalmarkt investiert sind und 39 Mrd. Euro Vermögen von deutschen Frauen nicht am Kapitalmarkt angelegt sind. Dadurch gehen in der Vermögensanlage und Altersvorsorge erhebliche Potenziale verloren. Dabei erwirtschaften Frauen im Durchschnitt 0,6 % mehr Rendite als Männer.
In der Folge räumten die Referentinnen mit verbreiteten Irrtümern auf, wonach die Arbeitskraft abzusichern oder über Vorsorge nachzudenken nicht nötig wäre, solange man als Mutter zu Hause bei den Kindern sei. Anhand eines mittleren Familienbudgets zeigten sie auf, welche Chancen sich in der Vermögensanlage bieten, welche Auswirkungen die teils turbulenten Marktentwicklungen der letzten Jahre auf verschiedene Anlageklassen hatten und welche Schlüsse daraus für das Anlageverhalten zu ziehen sind.
In einer anschließenden Podiumsdiskussion mit den drei Referentinnen sowie Marina Neumann, Leiterin der Filiale Oberpleis, und der Erziehungswissenschaftlerin Prof. Dr. Claudia Solzbacher konnte noch manche Frage beantwortet werden. Anschließend bestand Gelegenheit, in lockerer Atmosphäre die Themen in Einzelgesprächen zu vertiefen. Zu den Gästen zählten auch drei Fußballspielerinnen aus dem Bundesligateam des 1. FC Köln, deren Erfahrungen in der Geldanlage besonderes Interesse hervorriefen.
Der Gesprächsabend in Bad Honnef war der zweite dieser Art, den die Kreissparkasse Köln veranstaltet hatte nach dem Auftakt im vergangenen Herbst in Bornheim. Die Reihe soll fortgesetzt werden und zunächst weiter durch den Rhein-Sieg-Kreis wandern. So ist bereits eine dritte Auflage der Veranstaltung in Hennef in Planung.
Quelle Kreissparkasse Köln