
Am 9. November 2024 luden Bündnis 90/Die Grünen zum vierten Mal zu einem Mahngang anlässlich der Reichspogromnacht ein, die vor 86 Jahren stattfand. Das Ziel war klar: Die Gräueltaten der Nazis dürfen sich nie wiederholen. Bürgerinnen und Bürger kamen zusammen, um der Opfer des Holocaust zu gedenken.
In Bad Honnef hat der Künstler Günter Demnig 18 Stolpersteine verlegt, die an die letzten Wohnsitze der jüdischen Mitbürger erinnern, die von den Nazis verfolgt und ermordet wurden. Christiane Guth, Co-Fraktionsvorsitzende der Grünen, freute sich über die Teilnahme der heutigen Anwohner: „In diesem Jahr haben wir sie erstmals persönlich eingeladen.“

Der Rundgang begann in der Rommersdorfer Straße 22, wo einst eine jüdische Familie lebte. Weiter ging es über die Bergstraße zur Hauptstraße bis zur Beueler Straße. Dort wohnte Eva Sichler zur Miete bei Familie Heister. Brigitte Heister erinnerte sich liebevoll: „Et Sichlers Ev hätt mir dat Stricken beijebracht,“ erzählte ihre Mutter stolz.
Der Weg führte weiter zu den Stolpersteinen in der Linzer Straße und zur ehemaligen Synagoge, wo nach der Pogromnacht eine Tankstelle errichtet wurde. Vor der Synagogentafel in der Kirchstraße fand schließlich eine offizielle Gedenkfeier statt. Otto Neuhoff warnte eindringlich vor Populisten wie Trump und dem rechten Gedankengut mancher AfD-Anhänger.
Dr. Rüdiger Fuchs dankte den zahlreichen Schülerinnen und Schülern für ihre Anwesenheit und betonte, dass Hass und Rechtsextremismus heute nicht so weit verbreitet wären, hätten wir unsere Vergangenheit bewusster aufgearbeitet. Die Beiträge der Jugendlichen verdeutlichten anhand persönlicher Schicksale die anhaltenden Auswirkungen von Diskriminierung und Ausgrenzung – auch in Schulen.

Diese Gedenkveranstaltung zeigt, wie wichtig das Erinnern ist, um aus der Geschichte zu lernen und eine tolerante Gesellschaft zu fördern.
Quelle : – Ortsverband BÜNDNIS 90/Die GRÜNEN (bk)
15.11.2024