
Am vergangenen Wochenende (5-7 Juli 2025) feierte Rhöndorf ein ganz besonderes Jubiläum: Seit 1925 gehört die Kirmes zum festen Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens im Ort. Mit einem bunten Festprogramm würdigte man 100 Jahre Tradition und Gemeinschaft.
Die Eröffnung am Samstag begann mit einem Puppenspiel am Drachenfels und dem traditionellen Fassanstich durch Bürgermeister Otto Neuhoff. Auch das Aufhängen des Kirmeskerls fehlte nicht, begleitet von stimmungsvoller Musik der Rockwoodies aus Köln.
In diesem Jahr meinte es der Wettergott leider nicht gut mit Bad Honnef. Regenschauer und kühle Temperaturen sorgten auf dem Ziepchensplatz für nasse Schuhe, spontane Schirmparaden und manche klammen Finger. Doch wie man die Rhöndorfer kennt – die Stimmung blieb ungebrochen. Zwischen Tropfen und Windböen wurde gelacht, gesungen und weitergefeiert. Gerade dieses „Trotzdem“ verlieh dem Jubiläum eine besondere Note.
Am Sonntag standen ein Festhochamt und ein Frühschoppen auf dem Ziepchensplatz auf dem Programm, musikalisch begleitet vom Tambourcorps TV Eiche. Für emotionale Momente sorgte am Nachmittag der Auftritt des jungen Talents Moritz Lennart, bekannt aus „The Voice Kids“. Mit seiner phantastischen Stimme und einem Gespür für große Melodien begeisterte er das Publikum und sorgte für Gänsehautstimmung auf dem Platz.
Am Abend wurde es dann richtig heiß: Die Solinger Band Proms entfachte ein musikalisches Feuerwerk, das Generationen vereinte. Mit einer mitreißenden Mischung aus Pop, Rock und Klassik brachten sie den Ziepchensplatz zum Beben. Es wurde gesungen, geschunkelt und getanzt – ein Höhepunkt, der das Publikum begeisterte und das Jubiläum unvergesslich machte.
Der Montag begann mit einer Heiligen Messe in der Marienkapelle, in der für die Lebenden und Verstorbenen des Bürger- und Ortsvereins gebetet wurde. Nach alter Tradition wurde anschließend der Kirmeskerl in einem feierlichen Trauerzug durch die Rhöndorfer Straßen getragen. Kirmes-„Pfarrer“ Torsten hielt die bewegende Trauerrede über den Kirmeskerl, bevor dieser – ganz nach Brauch – den Flammen zum Opfer fiel.
Auch die mittlerweile traditionelle Taufe zu „Rhöndorfern“ durfte in diesem Jahr nicht fehlen. Mit viel Humor und Herzlichkeit tauften Peter Profittlich und Patrik Piper die „NeuRhöndorfer“ mit dem überaus erfrischenden Wasser aus dem Ziepchensbrunnen – ein Ritual, das längst Kultstatus erreicht hat und für viele zum emotionalen Höhepunkt der Kirmes zählt.
Besondere Aufmerksamkeit erhielt die Ausstellung historischer Fotografien, die die Entwicklung der Kirmes über ein Jahrhundert dokumentierte und eindrucksvoll zeigte, wie eng Tradition und Wandel miteinander verbunden sind.
100 Jahre Kirmes – das ist mehr als nur ein Fest. Es ist Ausdruck von Zusammenhalt, Heimatverbundenheit und gelebter Geschichte. Rhöndorf hat dieses Jubiläum mit Herz gefeiert – selbst wenn der Himmel grau war.
Hier die Impressionen .. weil doch wieder estwas mehr in 3 Galerien
Galerie 1 — Samstag :
Galerie 2 — Sonntag :
Galerie 3 — Montag :