Ausverkauf der Insel Grafenwerth – Grüne schlagen Alarm

Insel Grafenwerth --Blick auf die Große Wiese -- Foto© Thomas Scheben

Im aktuellen Entwurf des Regionalplans, den der Regionalrat am 11. Juli 2025 beschließen will, droht der Insel Grafenwerth eine folgenschwere Umwidmung. Entgegen allen naturschutzfachlichen Grundlagen soll die bislang als „Waldbereich“ und „regionaler Grünzug“ ausgewiesene Insel künftig in „Allgemeiner Siedlungsbereich“ mit Zweckbindung Ferieneinrichtung und Freizeitanlage deklariert werden.

„Diese Umwidmung ist ein direkter Angriff auf ein ökologisch sehr wertvolles Gebiet, das auch ein wichtiger Ort für die ruhige Erholung der Bad Honnefer/innen ist. Auf der Insel und an ihren Ufern sind zahlreiche schutzwürdige Biotope und der Altarm ist sogar als FFH-Gebiet nach europäischem Recht geschützt“, erklärt Yuliya Golbert, Mitglied der Grünen-Fraktion und Landschaftsökologin. „Nicht einmal die Bonner Rheinaue oder die Pollerwiesen in Köln, die regelmäßig für Großveranstaltungen genutzt werden, haben eine solche Ausweisung erhalten. Das zeigt das Ausmaß dieser unverhältnismäßigen Planung.“

Die geplante Umwidmung würde weitreichende Konsequenzen nach sich ziehen: Sie ermöglicht die Herausnahme der Insel aus dem Landschaftsschutz und eröffnet den Weg für Bebauungspläne. Die Grünen sehen darin das Resultat einer gezielten Politik der CDU-Mehrheit im Stadtrat und Regionalrat, die offenbar die Weichen für eine intensive kommerzielle Nutzung und möglicherweise Bebauung stellen möchte.

„Während noch Klagen eines Naturschutzverbandes gegen bereits durchgeführte Umbaumaßnahmen auf der Insel anhängig sind, schafft man hier bereits weitere vollendete Tatsachen“, kritisiert Christiane Guth, Fraktionssprecherin und Biologin. Die CDU zeigt damit, dass der Erhalt der Natur und die Erholung der Bürger/innen auf der Insel für sie keine Priorität haben. Stattdessen droht Grafenwerth zu einem überregionalen Veranstaltungsort zu werden, der mit dem Charakter Bad Honnefs und der ökologischen Bedeutung der Insel unvereinbar ist. Christiane Guth betont, „die Grünen begrüßen ausdrücklich wiederkehrende Brauchtumsveranstaltungen, wie z.B. Rheinspaziert“.

Die Grünen Bad Honnef fordern den sofortigen Stopp dieser Planungen und appellieren an die Mitglieder des Regionalrats, ihre Verantwortung für den Natur- und Landschaftsschutz wahrzunehmen. Die Fraktion wird alle rechtlichen und politischen Möglichkeiten ausschöpfen, um die Insel Grafenwerth als naturnahen Erholungsraum für künftige Generationen zu bewahren.

„Wir setzen uns für einen nachhaltigen Schutz der Insel sowie ihrer Flora und Fauna ein. Grafenwerth muss als Ort der ruhigen Erholung und Naturerfahrung erhalten bleiben“, betont Golbert. „Eine Entwicklung zu einer Event-Location würde nicht nur die Natur, sondern auch den besonderen Charakter Bad Honnefs unwiederbringlich schädigen.“

Quelle: FRAKTION VON BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN BAD HONNEF (ff)

10.07.2025


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