Erneuter Vandalismus an Gedenkstelen in Bad Honnef – Verein zeigt sich betroffen

Weiterer Vandlismus an der Zeitleiste Jüdische Vergangenheit Foto:©Müller

In der Nacht zum Montag wurde erneut eine Stele der Zeitleiste „Jüdisches Leben in Bad Honnef“ mutwillig beschädigt. Das Erinnerungsprojekt des Vereins „Jüdische Vergangenheit und Gegenwart“ war bereits in der Vergangenheit Ziel von Vandalismus. Die Tat ereignete sich entlang des Annapfads, wo fünf Stelen die jüdische Geschichte der Stadt dokumentieren.

Entdeckt wurde die Beschädigung am frühen Montagmorgen von Passanten. Die betroffene Stele weist deutliche Spuren von Gewalt auf und muss voraussichtlich vollständig erneuert werden.

Die Zeitleiste wurde im Sommer 2025 feierlich eröffnet und bietet über QR-Codes Zugang zu vertiefenden Videoinhalten. Sie soll die Geschichte jüdischen Lebens in Bad Honnef sichtbar machen – von den Anfängen über die NS-Zeit bis zur heutigen Erinnerungskultur.

Dr. Rolf Cremer, Vorsitzender des Vereins „Jüdische Vergangenheit und Gegenwart in Bad Honnef“, zeigte sich auf Anfrage tief betroffen:
„Es ist erschütternd, dass ein Projekt, das der Erinnerung und Aufklärung dient, wiederholt Ziel von Vandalismus wird. Wir setzen uns mit großem Engagement für die Sichtbarmachung jüdischer Geschichte ein – solche Taten sind nicht nur respektlos, sondern auch ein Angriff auf unsere gemeinsame Verantwortung gegenüber der Vergangenheit.“

Die Stadt Bad Honnef unterstützt das Projekt als Teil ihres historischen Bildungsangebots. Der Geschichtsweg entlang des Ohbachs in Selhof lädt Bürgerinnen und Bürger sowie Gäste dazu ein, sich mit der lokalen Vergangenheit auseinanderzusetzen.

Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen. Hinweise aus der Bevölkerung werden dringend erbeten.

Hintergrund:
Der Verein „Jüdische Vergangenheit und Gegenwart in Bad Honnef“ engagiert sich seit Jahren für die Aufarbeitung und Vermittlung jüdischer Geschichte in der Region. Neben der Zeitleiste organisiert der Verein auch Vorträge, Bildungsangebote und Gedenkveranstaltungen, um das Bewusstsein für jüdisches Leben und dessen Bedeutung für die Stadtgesellschaft zu stärken.

Eröffung der Zeitleiste Jüdisches Leben im Sommer 2025 — Foto© Thomas Scheben

(eb)

25.08.2025