„FRATRES“ – Musik zwischen Minimalismus und Spiritualität am 19.Oktober im Kurhaus


FRATRES – Kai Schumacher (Klavier), Benedict Klöckner (Violoncello)

Musik von Arvo Pärt, Franz Liszt, Valentin Silvestrov, Philipp Glass, Olivier Messiaen u.a.

Am 19. Oktober bietet das Konzert „Fratres“ ein Musikerlebnis von besonderer Intensität. Höchstes musikalisches Niveau trifft ab 19:30 im Kurhaus bad Honnef auf eine dichte Atmosphäre von Spiritualität und Transzendenz.

Veranstalter: Kulturring Bad Honnef e.V. in Kooperation mit der Johannes-Wasmuth Gesellschaft e.V., mit freundlicher Unterstützung von: Bad Honnef AG,Timmermann Immobilien, Dr. Rüdiger Fuchs und Wolfgang Zens

Ticket: 28,- Euro (erm. 20,-) bei Buchhandlung Werber | Stadtinfo Bad Honnef
Reservierung: brigitte.buelau@gmail.com, Tel. 0171/2782827,
susanne@gundelach-bonn, Tel. 0228/37281469


Der estnische Komponist Arvo Pärt, der am 11. September 90 Jahre alt wurde, gilt als Vertreter der Neuen Einfachheit als einer der bedeutendsten und weltweit meistgespielten Komponisten Neuer Musik. Der Pianist Kai Schumacher und der Cellist Benedict Kloeckner begeben sich in ihrem neuen Projekt „FRATRES“ auf die Suche nach Arvo Pärts Brüdern (und Schwestern) im Geiste. Ausgehend von Pärts namensgebender Komposition bewegen sich die beiden Musiker auf verschiedenen Wegen durch den musikalischen Kosmos des estnischen Komponisten und lassen „FRATRES“ durch ein kaleidoskopisches Wechselspiel aus Originalwerken, eigenen Bearbeitungen und Auftragskompositionen immer wieder in neuen Facetten erscheinen.

Arvo Pärt, ein Magier des Klangs, geriet schon früh ins Visier sowjetischer Kulturfunktionäre – sei es durch einen zunächst noch seriellen und damit „westlich dekadenten“ Kompositionsstil oder den oft religiösen Gehalt seiner Werke. Nach einer Schaffenskrise kehrte er Ende der 1970er Jahre mit einer völlig neuen musikalischen Form zurück auf die Bildfläche: Sein sogenannter Tintinnabuli-Stil brach mit dem musikalischen Zeitgeist und strebte nach Reduktion und Fokussierung auf das Wesentliche – dem wahren Kern der Musik. „FRATRES“ entstand 1977 als eines der ersten Stücke in diesem neuen Stil und galt schnell als ikonisches Werk zeitgenössischer Komposition.

Klänge von betörender Schönheit, repetitive Strukturen und kontemplativer Weite spiegeln sich auch in den weiteren Stücken des Programms: Ob in den subtilen Veränderungen von Philip Glass’ Metamorphosis Two, den elektronisch anmutenden Sphären in Christopher Cerrones The Pleasure at Being the Cause oder den elegischen Klangwelten von Gavin Bryars und Valentin Silvestrov. Das beinahe Transzendente im Spätwerk von Franz Liszt, die tief empfundene Religiosität in Olivier Messiaens Louange à l’Éternité de Jésus oder Georges I. Gurdjieffs ritualisierte Gesänge und Tänze wiederum beleuchten FRATRES aus einer anderen Perspektive. Sie eröffnen eine weitere Dimension in Pärts Musik – einer Musik voller spiritueller Kraft zwischen Mystik und Minimalismus.

Die eigens für das Projekt in Auftrag gegebene Komposition „Reminiscenza“ von Sophia Jani und Kai Schumachers eigenes Stück „A Line“ nehmen auf unterschiedliche Weise Bezug auf „Fratres“. Sie nutzen das Werk als Spielwiese für Assoziationen – mal in klanglicher Reduktion, mal in energetischer Verdichtung, und bilden so eine ideale Ergänzung.

„Was hier an kammermusikalischer Finesse und Einfühlsamkeit zusammentrifft, ist berührend. Kloeckner und Schumacher agieren enorm sensibel, jeder Takt ist von spürbarem Einvernehmen.“ Westdeutsche Allgemeine Zeitung

Quelle: Kulturring Bad Honnef e.V. in Kooperation mit der Johannes-Wasmuth Gesellschaft e.V (bb)

02.10.2025