Konzert mit dem Pianisten Shaun Choo am 23.06.2024 – Klangreise mit Kontrasten

Klassik zu Gast bei Coppeneur -- Shaum Choo -- Foto© Lüttke

Mit einem fulminanten Höhepunkt verabschiedete sich, „Klassik bei Coppeneur“ in die Sommerpause. Pianist Shaun Choo, gebürtig in Singapur, mittlerweile auf den internationalen Konzertbühnen zu Hause, verwöhnte das Publikum mit einem kreativ und fantasievoll zusammengestellten Programm. In 8 Stücken von 7 Komponisten, darunter eine Eigenkomposition, demonstrierte er seine vielseitigen Ausdrucksmöglichkeiten und sein hohes technisches Können.

Gleich zu Beginn bestach die Interpretation der Rhapsodien Nr. 1 und 2 von J. Brahms durch wirkungsvolle Spannungsverläufe und fein herausgearbeitete lyrische Passagen, brillant funkelnd und witzig dagegen das Caprice Espagnol von M. Moszkowski.

Üppige Klangfarben und Eleganz bestimmten „La plus quelente“ von C. Debussy. F. Chopins fis moll Polonaise kam kraftvoll, rhythmisch kompromisslos und mit hoher Emotionalität zum Leuchten. Im Kontrast dazu standen die filigran perlenden Klanggirlanden der „Lerche“ von M. Glinka. In S. Rachmaninovs „Vocalise“ für Klavier arrangiert, konnte er mit wehmütiger Schönheit überzeugen.

Das letzte Stück des Programmes, eine Eigenkomposition des Pianisten, schickte das Publikum auf eine virtuose Zeitreise von der Klassik bis in den Jazz- „The Time Travellers Sonatas“ ein Musikstück voll Humor und Charme, dabei technisch hoch anspruchsvoll.

Die große Begeisterung beim Publikum wurde durch eine Zugabe in Form einer weiteren sehr bemerkenswerten Eigenkomposition noch weiter angefacht: „Bossa Nova“, rhythmisch, tänzerisch, fröhlich und originell. Zu guter Letzt versetzte er mit einem spritzigen Rag von Scott Joplin seine Zuhörer in allerbeste Laune. Das Publikum bedankte sich bei Shaun Choo mit anhaltendem Beifall und „Standing Ovation“.

Shaun Choos Spiel ist sicherlich virtuos und brillant, aber vielmehr noch facettenreich, farbig, dabei im feinsten Pianissimo als auch im maximalen Fortissimo stets klar und transparent. Bemerkenswert ist auch der vorsichtige, gefühlvolle Einsatz des Pedals.

Angesichts dieser Qualitäten kann man sich auf die weitere Entwicklung dieses interessanten Musikers freuen, sowohl als Pianist als auch als Komponist. Man kann dem Veranstalter und der künstlerischen Leitung zu dieser geglückten Matinee nur gratulieren.

Auch wenn sich zwischenzeitlich eine „Fangemeinde“ um die Konzertreihe „Klassik zu Gast bei Coppeneur“ gebildet hat, so ist doch zu hoffen, dass sich diese vergrößert, um derartig hochkarätigen Musikern, die in der Regel auch in den großen Konzertsälen dieser Welt auftreten, auch in Zukunft in Bad Honnef ein Forum bieten zu können.

 

Quelle: Klassik zu Gast bei Coppeneur (dl)

27.06.2024