„HohenHonnef“ – Der Himmel auf Erden

Himmel auf Erden "Hohenhonnef "-- Foto P. Hurrelmann

Eine Führung durch HohenHonnef mit Frau Prof. Dr. Claudia Solzbacher

Ich fühle mich, als stünde ich mitten in Thomas Manns „Der Zauberberg“. In meinen Gedanken bin ich umgeben von seinen weltentrückten Figuren und der eigentümlichen Atmosphäre, die zwischen Realität und Traum schwebt. Doch das ist eine andere Geschichte, die zu einer späteren Zeit spielt.

Hier, in dieser ehemaligen Heilanstalt für Tuberkulose, erlebe ich etwas völlig anderes und doch ähnlich Entrücktes. Das macht Claudia Solzbacher mit einer wirklich außergewöhnlichen Führung durch diesen Ort mit mir, der einst Schauplatz einer damals unheilbaren Krankheit war.

Heute wohnen hier Menschen, die etwas Betreuung brauchen, aber dennoch ihr Leben bewusst und oft sehr fröhlich gestalten. Ich hatte das Glück und ergatterte eine der letzten Karten, um bei einer der ersten Führungen in HohenHonnef dabei zu sein. Ich spüre die Begeisterung der Bewohner. Sie bekommen nur selten Besuch. Ihre Freude ist ansteckend, und ich fühle mich hier sehr willkommen.

Franzjosef Schneider, der Honnefer Heimatdichter, den die Einheimischen liebevoll „Et Freudeblömche“ nennen, beschreibt diesen Ort poetisch als „Himmel auf Erden“. War er doch einst ein Zufluchtsort für Wohlhabende, die von weit her kamen, um hier zu leben und sich zu von ihrer damals kaum therapierbaren Krankheit zu erholen. Et Freudeblömche erzählt auch, wie eine Seilbahn ins Schmelztal führte und die Lungenheilanstalt damit zu einem in sich geschlossenen, autarken Ort machte, der viele Arbeitsplätze für die arme Bevölkerung von Honnef schuf.

Doch ich will nicht zu viel vorwegnehmen. Das richtige Gefühl für diesen verzauberten Ort bekommt man nur, wenn man ihn selbst erlebt – am besten bei einer faszinierenden Führung mit Claudia Solzbacher. Ergänzt werden ihre spannenden Erzählungen über die Geschichte des Hauses bis in die Gegenwart durch Herrn Brings und Herrn Mielke von der HohenHonnef GmbH, die vor allem etwas über das jetzige Leben dort erzählen.

Es lohnt sich wirklich.

Um bei einer der exklusiven Führungen dabei zu sein, muss man sich aber vorab für 7,50 Euro eine Eintrittskarte bei der Stadtinformation kaufen. In dem Preis sind sogar noch Kaffee und Kuchen enthalten. Die gut einstündige Führung ist auf 20 Personen begrenzt. Die nächsten Führungen finden am Sonntag, den 24.November und 26.Januar.2025 jeweils um 15 Uhr statt. Doch aufgepasst, die Karten sind sehr begehrt.

Übrigens, man kann hier auch außerhalb der Führungen spazieren gehen und wenn die Cafeteria geöffnet hat, auch ein Stück Kuchen bekommen.

 

Ein Beitrag von Peter Hurrelmann

02.10.2024