
Eine Gruppe engagierter Anwohner und Anwohnerinnen aus Bad Honnef, möchten Sie auf ein umstrittenes Bauvorhaben im Herzen unserer Stadt aufmerksam machen, das weitreichende Folgen für Verkehrssicherheit, Familienfreundlichkeit und Stadtentwicklung hat.
„Parkhaus auf Kosten unserer Kinder?“ — Bad Honnef investiert in Beton – und spart bei Familien
Bad Honnef, Juli 2025. Die geplante Quartiersgarage mit über 100 Stellplätzen an der Ecke Rommersdorfer Straße / Bernhard-Klein-Straße sorgt für massiven Widerstand im betroffenen Wohnviertel. Die Anwohner kritisieren nicht nur die Größe und Lage des Parkhauses, sondern vor allem die wachsende Diskrepanz zwischen den Investitionen in Verkehrsinfrastruktur und den Einsparungen bei der Kinder- und Familienförderung.
❗ Gefährdung von Kindern durch Verkehrslenkung
Nach aktuellem Planungsstand soll die schmale Bernhard-Klein-Straße zur Ein- und Ausfahrt für das Parkhaus werden – unmittelbar vor einem Kindergarten. Das geplante Verkehrsführungskonzept sieht vor, dass Eltern ihre Kinder nicht mehr sicher an der Straße absetzen können, da die Fahrbahn dauerhaft für Parkhaus-Verkehr freigehalten werden muss. Die Folge: ein Risiko-Hotspot mitten im Wohngebiet – und direkt vor der Kita.
„Wir erleben bereits heute täglich das Verkehrschaos, wenn Eltern halten, Kinder aussteigen, Müllabfuhr, Lieferdienste oder ein Rettungswagen kommen. Jetzt sollen wir den Hauptverkehr eines Parkhauses dort durchleiten? Das ist unverantwortlich“, so eine Anwohnerin und Mutter.
💶 Geld für Parkhäuser – kein Geld für Kinder
Besonders empörend: Die städtische Tochter BHAG soll das Parkhaus betreiben – laut interner Unterlagen mit veralteten Wirtschaftlichkeitsprognosen und einer fraglichen Auslastungsbasis. Dennoch soll die Stadt mögliche Verluste aus dem Parkhausbetrieb ausgleichen – ein finanzielles Risiko, das mittelbar auf den Haushalt und damit auf die Bürger*innen zurückfällt.
Gleichzeitig hat sich die Stadt aus der Finanzierung der Geschwisterregelung in der Kinderbetreuung zurückgezogen. Eltern mit mehreren Kindern zahlen nun deutlich mehr für Kita-Plätze – während für ein wirtschaftlich unsicheres Parkhausprojekt Millionen bereitgestellt werden.
„Man investiert lieber in leerstehende Stellplätze als in die Zukunft unserer Kinder“, so der Tenor im Viertel.
📉 Wirtschaftlichkeit fraglich – Planungsgrundlage veraltet
Die dem Projekt zugrundeliegende Analyse stammt aus der Zeit vor der Schließung von Geburtshilfe und OP-Sälendes benachbarten Cura-Klinikums. Diese Daten bilden jedoch die Hauptnutzungsgruppen ab (Patienten, Personal, Besucher) – ein Fehler mit weitreichenden Folgen.
Interne Berechnungen der Anwohner zeigen: Durch den Wegfall der Klinikleistungen könnten bis zu 85 % der Kurzzeitparkenden wegfallen – das Parkhaus wäre somit wirtschaftlich überdimensioniert und verkehrlich unnötig.
⚠️ Bürgerbeteiligung? Fehlanzeige. Umweltprüfung? Ausgesetzt.
Der Bebauungsplan soll im beschleunigten Verfahren ohne Umweltprüfung umgesetzt werden. Die betroffenen Bürger*innen wurden nur informell einbezogen, ohne echte Mitgestaltungsmöglichkeiten. Trotz zahlreicher Rückmeldungen von Anwohnenden gibt es bis heute keine umfassende Prüfung von Lärm, Verkehr, Luftqualität oder Klimawirkung – obwohl das Bauvolumen massiv in die Quartiersstruktur eingreift.
✍️ Die Anwohner fordern:
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Stopp des beschleunigten Verfahrens
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Durchführung einer vollständigen Umweltprüfung (§ 2 Abs. 4 BauGB)
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Transparente Offenlegung aller Unterlagen und Wirtschaftlichkeitsannahmen
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Beteiligung der Anwohner*innen an einer fairen, zukunftsfähigen Lösung
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Verzicht auf Verkehrsumleitung vor dem Kindergarten
🔎 Hintergrunddokumente liegen vor
Den Redaktionen liegen interne Wirtschaftlichkeitsprognosen, städtebauliche Entwürfe, E-Mail-Korrespondenzen mit Verwaltung und politische Rückmeldungen vor. Eine Petition mit über 80 Unterschriften läuft aktuell.
Quelle: Anwohnergemeinschaft Rommersdorfer Straße / Bernhard-Klein-Straße (hf) – Fotos: ©Thomas Scheben
08.07.2025
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