Vor 100 Jahren: Einweihung des Ulanendenkmals in Rhöndorf

Historisches Foto --Das Ulanendenkmal mit Lanze in Rhöndorf -- Quelle: Wolfgang Flume

Oberhalb vom Rhöndorfer Ziepchens Platz und den darüberliegenden Weinbergen unterhalb vom Drachenfels steht seit 100 Jahren  an einer Wiese das „Ulanen-Denkmal“

Die Einweihung des Ulanen-Denkmals in Rhöndorf zu Ehren der im Ersten Weltkrieg gefallenen 78 Soldaten des Ulanen-Regiments Großherzog Friedrich I. von Baden Rheinisches Nr. 7 am 27. September 1925 war vom Wetter nicht begünstigt: Es regnete in Strömen – daher gibt es auch kein Foto der Veranstaltung.

Die über 800 Teilnehmer waren z.T. in Privatquartieren untergebracht – 500 in Rhöndorf, 110 in Honnef bei Kosten von 0,50 RM für Notquartiere und 2,50 RM für Einzelquartiere.

Der durch Spenden finanzierte Bau des Denkmals durch den Rhöndorfer Bauunternehmer Johann Siebertz begann 1923 nach einem Entwurf von Prof. Emil Fahrenkamp aus Düsseldorf. Das Grundstück stellte Rittergutsbesitzerin Witwe Lantz, geb. Abels (deren Sohn Ludwig bei den Ulanen als Rittmeister gedient hatte), die Zuwegungen Franz Merkens zur Verfügung.

Der Empfang am Vorabend fand im Kursaal in Honnef statt, das wohl kostenlose und vorzügliche Festessen am Sonntag, gab es in Rhöndorf in den Hotels Rhöndorfer Hof, Drachenfels, Wolkenburg, Traube, Löwenburg und Thiesen. (heute alle keine Hotels mehr).

Als ein Höhepunkt des Festes wurde die Verlesung eines Begrüßungstelegramm des Reichspräsidenten Hindenburg bezeichnet. Neben anderen Vereinen beteiligte sich auch der Rhöndorfer Turnverein, dessen Vorsitzender Löcher bei dem Ulanen-Regiment von 1899 bis 1902 gedient hatte, an der Vorbereitung und an Feier mit einem Fackelschwenken am Denkmal.

Ein nach Westen zeigender Arm mit einer Ulanenlanze wurde in den 1950er Jahren entfernt – wohl im Vorgriff auf die beginnende deutsch-französische Freundschaft und die Ansiedlung des Deutsch-Französischen Jugendwerks in Rhöndorf.

Am Denkmal befindet sich eine Inschrifttafel mit einer dem Saarbrücker Ulanendenkmal von 1913 entlehnten Reliefplastik, die einen Ulanen auf steigendem Pferd darstellt. Auf zwei Bronzetafeln an der Rückseite sind unter der Überschrift „Sie starben den Heldentot“ die Namen der gefallenen 23 Offiziere und 55 Unteroffiziere und Mannschaften mit Todestag und Dienstgrad zu lesen.

Das Bauwerk befindet sich seit 1961 in Eigentum und Obhut der Stadt Bad Honnef. Seine Eintragung in die Denkmalliste der Stadt Bad Honnef erfolgte am 24. September 1984. Im Frühjahr 2020 wurde das Denkmal saniert. (AusBadHonnef.de berichtete damals)

Quelle: (eb) –  Heimatforscher W.Flume  Fotos :© Thomas Scheben

28.09.2025