Naturschutzgebiete im Kreis leiden unter „Corona“

Symbolbild Foto:(c) Thomas Scheben

Durch die Corona-Beschränkungen entdecken die Menschen im Rhein-Sieg-Kreis die heimische Natur für sich. So schön dies auf der einen Seite ist, so führt es auf der anderen Seite doch dazu, dass vor allem die Naturschutzgebiete im Rhein-Sieg-Kreis unter Druck geraten. Das Amt für Umwelt- und Naturschutz des Rhein-Sieg-Kreises macht deshalb zum Tag der Umwelt am 5. Juni 2020 auf die geltenden Regeln in Naturschutzgebieten aufmerksam.

Vor allem die Natur- und Landschaftsschutzgebiete im Siebengebirge, an Sieg und Agger, dem Naafbachtal und in der Wahner Heide bekommen das Fehlverhalten einiger Besucherinnen und Besucher derzeit zu spüren. So halten sich Wandernde und Spaziergängerinnen beziehungsweise Spaziergänger immer häufiger nicht an das grundsätzliche Wegegebot, Mountainbiker fahren durch geschützte Waldflächen, Hunde laufen ohne Leine.

Auch an der Sieg benehmen sich einige Erholungssuchende daneben: sie feiern laute Parties, Campen oder machen Feuer. „All dies ist dort verboten“, sagt der Leiter des Amtes für Umwelt- und Naturschutz, Rainer Kötterheinrich. „Dieses Verhalten beeinträchtigt Flora und Fauna in den Schutzgebieten massiv, sodass deren Zweck stellenweise in Frage gestellt ist.“

Der im Jahr 2019 vom Rhein-Sieg-Kreis eingerichtete Ordnungsaußendienst kontrolliert derzeit die stark frequentierten Bereiche in den Schutzgebieten und hält die Besucherinnen und Besucher zu einem naturverträglichen Verhalten an. Zudem sollen neue, leichter verständliche Hinweisschilder auf die Verhaltensregeln aufmerksam machen.

Auch wenn die Mitarbeiter des Ordnungsaußendienstes ihr Möglichstes tun, mit den Besucherinnen und Besuchern zunächst ins Gespräch zu kommen und sie über die geltenden Regeln aufmerksam zu machen: manchmal geht es nicht ohne Bußgelder. Verhängte der Ordnungsaußendienst im gesamten Jahr 2019 noch „Knöllchen“ in Höhe von insgesamt 1.100 Euro, so sind es in diesem Jahr bereits jetzt Bußgelder in Höhe von insgesamt 1.500 Euro.

„Die meisten Bürgerinnen und Bürger reagieren auf unsere Mitarbeiter mit Verständnis, dennoch kommt es gelegentlich zu Konfliktsituationen“, so Rainer Kötterheinrich weiter. Es zeige sich allerdings bereits jetzt, dass all diese Anstrengungen allein nicht ausreichen werden, um das Problem befriedigend in den Griff zu bekommen. „Entscheidend ist die Einsicht der Besucherinnen und Besucher unserer Schutzgebiete.“ Nur durch rücksichtsvolles und verantwortliches Verhalten könnten die Naturschutzgebiete im Rhein-Sieg-Kreis erhalten bleiben.

 

 

 

Quelle: Rhein-Sieg-Kreis (db)

 29.05.2020/219