Telefonbetrüger haben in den vergangenen Tagen erneut durch sogenannte Schockanrufe oder als falsche Polizisten Bargeld, Schmuck und Münzen im Wert von mehreren Zehntausend Euro erbeutet.
Bereits am Freitag (30.06.2023) hatte eine 83-jährige Frau in Bad Honnef Bargeld und Gold im Gesamtwert von rund 50.000,- Euro an einen unbekannten Mann übergeben, um eine vermeintliche Haftstrafe für ihren Stiefsohn abzuwenden. Telefonbetrüger hatten sie glauben lassen, dass dieser einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht habe.
Auch am Montag (03.07.2023) waren die Betrüger mit einem Schockanruf erfolgreich. Eine 89-jährige Frau aus Alfter übergab in dem Glauben, ihre Tochter habe ebenfalls einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht, Bargeld, Schmuck und Silbermünzen im Wert von rund 60.000,- Euro an einen unbekannten Abholer.
Ängste schüren die Betrüger auch weiterhin als falsche Polizisten, die am Telefon vor einem bevorstehenden Einbruch warnen und daher die Wertgegenstände ihrer Opfer in Verwahrung nehmen müssen. Ein 83-Jähriger aus Bonn packte nach dem Anruf der Kriminellen 24.000,- Euro in einen Stoffbeutel und deponierte diesen unter einem Auto in der Nähe seiner Wohnanschrift, wo die Betrüger ihn dann abholten. Das zuständige Kriminalkommissariat 24 hat die weitergehenden Ermittlungen zu den dargestellten Fällen übernommen.
Die Polizei warnt: Betrüger geben sich als Familienangehörige oder Amtsträger aus und berichten bei Schockanrufen von angeblichen Verkehrsunfällen oder geben vor, dass ein Einbruch bevorsteht und die Polizei ihre Mithilfe benötigt.
Seien Sie misstrauisch bei allen Anrufen – gesundes Misstrauen ist nicht unhöflich!
Rufen Sie Ihren vermeintlichen Verwandten unter einer Ihnen bekannten Nummer zurück und vergewissern Sie sich, ob tatsächlich eine Notlage vorliegt.
Machen Sie am Telefon keine Angaben zu Ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen. Die richtige Polizei befragt Sie am Telefon nicht nach Bargeld oder Wertgegenständen, die Sie zu Hause oder auf einer Bank haben – auch nicht im Rahmen von dringenden Ermittlungen.
Händigen Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an Unbekannte aus. Beenden Sie das Telefonat – legen Sie den Hörer einfach auf oder drücken Sie die entsprechende Taste am Telefon. Informieren Sie sofort die Polizei über 110, indem Sie nach dem Auflegen selbst den Notruf der Polizei wählen. Vertrauen Sie sich zudem Angehörigen oder Bekannten an.
Dieser Warnhinweis richtet ausdrücklich nicht nur an ältere Menschen, sondern auch an jüngere Generationen. Um den Betrügern das Leben so schwer wie möglich zu machen und eine Aufklärung der Taten weiter zu intensivieren, helfen Sie der Polizei, indem Sie Bekannte und Familienangehörige vor den Betrugsmaschen warnen. Nutzen Sie bitte Ihre Netzwerke, um auf diese Taten aufmerksam zu machen.
Die Seniorenberatung der Bonner Polizei bietet Betroffenen und deren Familienangehörigen nach einem solchen Vorfall eine Beratung in einem persönlichen Gespräch und bei Bedarf weiterführendes Informationsmaterial an. Rufen Sie gerne unsere Präventionsdienststelle unter 0228 15-7676 an oder schreiben Sie eine E-Mail an seniorenberatung.bonn@polizei.nrw.de.
Weitere Tipps zum Schutz vor Schockanrufen: https://bonn.polizei.nrw/seniorenpraevention-0
Quelle : Polizei Bonn NRW (ots)
04.07.2023