Es ist nicht nur Tradition – es ist ein Ritual:
Am Gründonnerstag (28.3.2024) war es wieder soweit. Bei kühlem Wetter rückte pünktlich um 17.15 Uhr die Freiwillige Feuerwehr Löschgruppe Rhöndorf mit ihrem Löschfahrzeug an, um zum 75. Mal in ihrer über 100-jährigen Tradition die Reinigung des Ziepchenbrunnens durchzuführen.
Trotz des kühlen Wetters hatten sich einige Zuschauer auf dem Ziepchens Platz eingefunden, um diesem Ritual beizuwohnen.
Durch das eingespielte Team der Freiwilligen Feuerwehr Löschgruppe Rhöndorf wurde das Wasser abgepumpt und die zum Teil widerspenstigen Fische aus dem Becken in mehrere bereitgestellte Wannen umgesetzt.
Anschließend wurde das Becken komplett entleert und mit Bürste, Spachtel, viel Wasser und einem Hochdruckreiniger von der dicken Algenschicht befreit.
Peter Profittlich, der sich seit vielen Jahren um die Fische kümmert, wurde von einer Kinderschar umringt, alle wollten die Fische sehen und auch vorsichtig anfassen. Der dicke Emil, ein Karpfen mit einem Gewicht von ca. 12 kg, musste während der Reinigung in einen separaten Behälter. „Der hat so viel Kraft, der würde die kleineren Fische erdrücken“, sagt Peter Profitlich. In dem mit frischem Quellwasser gespeisten Brunnenbecken leben ca. 20 Fische unterschiedlicher Größe, darunter Schleien, Goldorfen, Karpfen (Helmut mit ca. 8 kg) und einige kleine Goldfische.
Auch einige Kleinfunde wurden bei der Reinigung aus dem Becken geborgen, darunter ca. 3 Euro in Münzen und 2 bemalte Steine.
Nach gut 1 ½ Stunden war alles soweit sauber, dass das Wasser wieder eingefüllt werden konnte. Um die Befüllung zu beschleunigen, wurde der „kleine D-Schlauch“ gegen einen „großen B-Schlauch“ ausgetauscht, der das Becken dann in Windeseile füllte. So konnten auch die Fische schnell wieder an ihren angestammten Platz zurückkehren.
Hier einige Impressionen …
(eb) Fotos© Thomas Scheben
29.03.2024