Erste Grossübung 2018 der Freiwilligen Feuerwehren Bad Honnef und Rheinbreitbach

Die enge Zusammenarbeit mit den Feuerwehren der Nachbargemeinden hat sich in den letzten Jahren immer wieder ausgezahlt. Regelmäßig kommt es zu Einsätzen, bei denen überörtliche Hilfe angefordert wird, auch über die Landesgrenze hinaus von und nach Rheinland-Pfalz.

Gemeinsame Übungen sind daher besonders wichtig, damit man sich im Falle eines Einsatzes blind versteht. So stand erneut eine Übung mit dem Löschzug Rheinbreitbach auf dem Programm.

 

Freitag, 23. März 2018, 18:50 Uhr. In der Leitstelle Rhein-Sieg läuft die Brandmeldeanlage des St. Josef-Klosters in der Bismarckstraße ein. Sofort wird der Alarm B3-BMA an die Freiwillige Feuerwehr Bad Honnef, Löschzug Bad Honnef, weitergeleitet. Die Kameraden machen sich auf den Weg. Auch der ELW aus Rhöndorf wird alarmiert. Noch während der Anfahrt ruft der Hausmeister des Gebäudes ebenfalls die Leitstelle an und bestätigt den Brand. Er meldet zudem, dass sich noch einige Personen in den Gebäuden aufhalten. Aus diesem Grund erhöht die Leitstelle direkt das Einsatzstichwort auf B4-M (Menschenleben in Gefahr), um weitere Kräfte zu alarmieren. Neben dem vollständigen Löschzug Bad Honnef werden nun auch der Löschzug Rheinbreitbach und das DRK Bad Honnef alarmiert.

 

Vor Ort finden die Kameraden folgende Lage: In einem Eckgebäude, neben der Turnhalle, stehen das erste und das zweite Obergeschoß in Flammen. Ein Übergreifen auf das Dach ist wahrscheinlich. In beiden Stockwerken werden jeweils 2 Personen vermisst. Das direkt angrenzende Nachbargebäude ist stark verraucht, auch hier werden mehrere Personen vermisst.

Die Angriffstrupps der Honnefer Wehr betreten das Gebäude von vorne und beginnen mit der Menschenrettung. Parallel erreicht die Feuerwehr Rheinbreitbach die Rückseite des Gebäudes und verschafft sich über eine Steckleiter Zugang im zweiten Obergeschoß. Da es in mehreren Räumen brennt, sind die ersten Trupps sofort gebunden. Es werden also nach und nach weitere Trupps in das Gebäude geschickt. Es gelingt die Brände soweit einzudämmen, dass andere Trupps die vermissten Personen suchen, finden und retten können.

Das DRK hat in Nähe des Gebäudes eine Verletztensammelstelle eingerichtet und versorgt hier alle geretteten Personen, bis sie in Krankenhäuser transportiert werden können.

Nach und nach werden alle Brandherde gelöscht, alle vermissten Personen werden gefunden und gerettet. Ein Übergreifen der Flammen auf andere Gebäude und das Dach kann verhindert werden.

In diesem Übungseinsatz werden die Wehrleute mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert. Es befinden sich zahlreiche Menschen im Brandobjekt. Somit muss sich der ganze Einsatz an der Menschenrettung orientieren. Es wird also extrem viel Personal im Innenangriff benötigt.

Da das Gebäude auf einem unebenen Grundstück steht, ist das von vorne gesehene Erdgeschoß hinten das erste Stockwerk. Das muss erkannt werden, damit es bei der Kommunikation nicht zu Missverständnissen kommt.

Bad Honnef und Rheinbreitbach haben unterschiedliche Funkkonzepte. Diese müssen vor Ort abgestimmt werden und die Kommunikation zwischen den Einheiten sichergestellt werden.

Die Einsatzleitung muss 3 Einsatzabschnitte betreuen und koordinieren. Einsatzabschnitt (EA) 1 ist der Angriff von vorne, EA2 ist der Angriff von hinten und EA3 ist die Patientenversorgung.

Bei solch großen Einsatzstellen ist die Wasserversorgung eine große Herausforderung. Alle Trupps und die Drehleiter müssen mit Wasser versorgt werden. Es muss also von insgesamt 3 Hydranten Wasser an die Einsatzstelle transportiert werden. Entsprechende Schlauchleitungen müssen über längere Strecken verlegt werden.

Aufgrund der Länge des Einsatzes muss auch eine Versorgung der Einsatzkräfte sichergestellt werden. Das DRK Bad Honnef hat also, neben der Betreuung der Verletzten, auch die Aufgabe, diese Verpflegung in die Wege zu leiten.

Ein paar Zahlen, Daten und Fakten:
Beteiligte Feuerwehrleute etwa 60, DRK Bad Honnef 15, Verletztendarsteller 10.

Insgesamt waren 6 Angriffstrupps aus Bad Honnef und 2 Angriffstrupps aus Rheinbreitbach im Gebäude. Ein Sicherheitstrupp hat während des ganzen Einsatzes bereitgestanden.

Der Grundschutz für Bad Honnef während der Übung wurde sichergestellt durch die Löschgruppe Rhöndorf und ein Löschfahrzeug, welches während der Übung jederzeit abfahrbereit stand.

Fahrzeuge:

FF Bad Honnef: VLF, DLK, HLF, LF10, ELW, GW-L, MTF, KEF, KdoW

FF Rheinbreitbach: HLF, TSF, MZF

DRK Bad Honnef: MTW, ELW, GW-Versorgung, Kühlwagen

 

Der Übungseinsatz war ein voller Erfolg. Eine sehr komplexe Situation wurde routiniert abgearbeitet. Die gemeinsamen Übungen und auch die Einsätze der letzten Monate über die Landesgrenze hinaus haben dafür gesorgt, dass die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Rheinbreitbach vollkommen problemlos funktioniert hat. Wir können uns gegenseitig aufeinander verlassen. Auch das DRK Bad Honnef hat in gewohnt routinierter Weise seine Aufgaben erfüllt und dabei die Kameraden der Feuerwehr hervorragend versorgt.

 

Die Freiwillige Feuerwehr Bad Honnef bedankt sich bei allen Teilnehmern und den Organisatoren, die viele Stunden im Vorfeld geplant und aufgebaut haben.

Wir sind ausgesprochen gut auf alle möglichen Lagen vorbereitet.

Text: Bjön Haupt  Pressesprecher der FF Bad Honnef

Fotos:  Thomas Scheben