Wenn sich der Zorn der Götter am Himmel entlädt

Rhein-Sieg-Kreis (ke) – Dachte man vor Jahrhunderten bei Gewittern noch, der Zorn der Götter würde sich am Himmel entladen, weiß man inzwischen natürlich, dass es sich um ein meteorologisches Phänomen handelt. Dennoch hat die ungebrochene Naturgewalt nichts von ihrer Kraft und ihrem Schrecken verloren.

Am sichersten ist man bei Gewittern in Gebäuden aufgehoben, denn sie sind heutzutage in der Regel mit Blitzableitern ausgestattet. Aber trotzdem ist Vorsicht geboten: Duschen und Telefonieren sollten während des Gewitters tabu sein. Auch von Metallleitungen wie Wasserleitungen sollte man Abstand halten und elektrische Geräte vom Strom nehmen, empfiehlt das Amt für Bevölkerungsschutz des Rhein-Sieg-Kreises.

Aber nicht nur Gebäude bieten eine Zuflucht: „Auch im Auto ist man vor Blitzen geschützt – die Karosserie wirkt wie ein faradayscher Käfig“, erläutert Kreisbrandmeister Dirk Engstenberg. Der Begriff geht auf den gleichnamigen englischen Physiker zurück, der bereits im 19. Jahrhundert entdeckte, dass ein Korb aus Metallgeflecht elektromagnetische Felder abschirmen kann.

Wer allerdings im Freien vom Gewitter überrascht wird, sollte sich keinesfalls an der alten Volksweisheit „Vor Eichen sollst Du weichen, Buchen sollst Du suchen“ orientieren. Denn Blitze schlagen gerne in hohe, alleinstehende Bäume ein – unabhängig von der „Sorte“. „Über den Boden wird die Spannung dann weitergeleitet – das kann für Mensch und Tier in der Nähe leicht tödlich enden“, weiß Dirk Engstenberg. „Man sollte also Abstand von Bäumen halten und dem Blitz möglichst wenig Angriffsfläche bieten – d.h. die Beine so eng wie möglich positionieren und in die Hocke gehen.“

 

Auch Gewässer können bei Gewittern zur tödlichen Falle werden, denn Blitze breiten sich im Wasser explosionsartig aus. Bei den ersten Anzeichen sollte das kühle Nass daher sofort verlassen werden.

 

Quelle. Rhein-Sieg-Kreis