Netzwerktreffen Frühe Hilfen Siebengebirge mit Vortrag über Schütteltrauma

Foto: Netzwerktreffen Frühe Hilfen mit Vortrag zum Thema „Schreikinder und Schütteltrauma“ – v. l.: Ute Berledt-Dörr (Stadt Königswinter), Marion Kramer (Stadt Bad Honnef), Hebamme Valerie Larsen (vom Deutschen Hebammenverband mit dem E-Learning betraut), Dr. Lilly Grass (Rechtsmedizinerin) und Erster Beigeordneter der Stadt Bad Honnef Holger Heuser

Das Netzwerktreffen Frühe Hilfen fand dieses Mal im Bad Honnefer Ratssaal statt. Die um die 35 Teilnehmenden hörten einen Vortrag über das Thema „Schreikinder und Schütteltrauma“. Rechtsmedizinerin Dr. Lilly Grass schilderte schwerwiegende Folgen für die Säuglinge, denn in Deutschland werden jährlich 100 bis 200 Fälle bekannt, bei denen Ärzte Verletzungen, nachdem kleine Menschen geschüttelt wurden, diagnostizieren. Die Dunkelziffer ist sehr viel höher.

Die Netzwerkerinnen und Netzwerker der Frühen Hilfen, die dem Vortrag gebannt folgten, arbeiten im Gesundheitswesen, in Beratungsstellen, in der Jugendhilfe oder Politik. Koordiniert wird das Netzwerk von Marion Kramer vom Jugendamt der Stadt Bad Honnef und Ute Berledt–Dörr vom Jugendamt der Stadt Königswinter, die sich im Rahmen der Frühen Hilfen um den präventiven Kinderschutz in der Region kümmern.

Die Begrüßung der Teilnehmenden übernahm Erster Beigeordneter der Stadt Bad Honnef Holger Heuser. Er sagte: „Die verschiedenen Stellen arbeiten seit vielen Jahren engagiert miteinander. Für jede junge Familie oder Alleinerziehende gibt es die passgenauen Hilfen, die vor allem über die Frühen Hilfen sehr niederschwellig zu erreichen sind.“

Im Vortrag unter der provokant formulierten Überschrift: „Schreien-Schütteln-Schaden“ stellte Dr. Lilly Grass in nachgestellten, sehr beeindruckenden Szenen dar, wie schnell Verletzungen durch Unwissenheit, aber auch Überforderung entstehen können. Im europäischen Vergleich sind Eltern in Deutschland unzureichend über Ursachen und Schäden informiert. Den Profis kommt deshalb die verantwortungsvolle Aufgabe zu, Eltern zu informieren, zu beraten und zu begleiten. Das „Nationale Zentrum Frühe Hilfen“ wurde beauftragt, für die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Anschauungsmaterialien zu entwickeln, deshalb zeichnete Hebamme Valerie Larsen den Vortrag auf.

Die Netzwerkerinnen und Netzwerker stellten nach dem Vortrag Fragen zur Diagnose und zu passenden Hilfen für die Eltern. Allein schon im Netzwerk Frühe Hilfen finden sich viele Unterstützungsangebote für Familien. Die Jugendamt Bad Honnef bietet Schwangeren, Eltern und Familien in den Elterntreffs der Frühen Hilfen Hebammensprechstunde oder Elternseminare an. Als praktische, kostenfreie Hilfe gibt es für alle die Unterstützung durch Familienhebamme oder/und die ehrenamtliche Familienbegleitung.

Weitere Informationen gibt es unter Frühe Hilfen auf den Internetseiten  der Stadt Bad Honnef www.bad-honnef.de und der Stadt Königswinter www.koenigswinter.de.

Die kommunalen Netzwerk-Koordinatorinnen beantworten gerne Fragen:

– für die Stadt Bad Honnef: Marion Kramer ; Stabsstelle Frühe Hilfen / präventiver Kinderschutz, Telefon 02224/184-271,E-Mail marion.kramer@bad-honnef.de;

– für die Stadt Königwinter: Ute Berledt-Dörr, Telefon 02244/889-5318, E-Mail ute.berledt-doerr@koenigswinter.de.

 

Quelle: Christine Pfalz – Stadt Bad Honnef