Das SIBI in Bad Honnef ist „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“

v.l.n.r.: Antje Dinstühler (Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums des Rhein-Sieg-Kreises), einen Schüler und eine Schülerin der Schülervertretung (SV), Hasret Akman-Faßbender (Lehrerin), Joachim Nowak ( Schulleiter), Dr. Gabriele Jacob (künftige Schulleiterin) und Schulpate Sebastian Pufpaff. Urheber: Rhein-Sieg-Kreis

Ja zu Vielfältigkeit, Nein zu Diskriminierung! Das Städtische Siebengebirgsgymnasium (SIBI) in Bad Honnef gehört jetzt offiziell dem bundesweiten Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ an. Eine Tafel schmückt das Schulgebäude, die Schule hat den Erhalt des Zertifikats mit einem großen Fest gefeiert.
„Gegen Rassismus einzustehen erfordert Mut“, sagte Antje Dinstühler vom Kommunalen Integrationszentrum des Rhein-Sieg-Kreises bei der Verleihung. „Und es freut mich, dass Ihr, die Schülerinnen und Schüler des SIBI, diesen Mut aufbringt und im Kleinen und Großen jeden Tag ein Zeichen setzen wollt.“
Kabarettist, TV-Moderator und Entertainer Sebastian Pufpaff ergänzte: „Courage bedeutet Mut. Und dafür braucht es ein großes Herz. Und das SIBI hat das größte Herz überhaupt!“ Pufpaff weiß, wovon er spricht: Er ist ehemaliger Schüler des Siebengebirgsgymnasiums und deswegen hier auch Schulpate der „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“.
Für die Auszeichnung können sich alle Schulformen bewerben – von der Grundschule bis zum Gymnasium. Um sie zu erlangen, beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler im Unterricht und in Workshops intensiv mit den Themen Rassismus, Hass und Ausgrenzung – und was sie dagegen tun können. Das Kommunale Integrationszentrum des Rhein-Sieg-Kreises koordiniert das Programm.
Nach der Zertifizierung ist aber nicht Schluss: Fortlaufende Projekte sollen im Schulalltag immer wieder sensibilisieren und erinnern. Die Kinder und Jugendlichen sollen dabei selbst erkennen, wann sie sich aktiv gegen Ausgrenzung und für ein Miteinander einsetzen können.
Das will Schulpate Sebastian Pufpaff fördern: Er hat alle Schulklassen dazu aufgerufen, jedes Jahr Projekte zu dem Thema zu entwickeln. Die Schülerinnen und Schüler selbst sollen das beste Projekt auswählen, welches Pufpaff dann mit 300 Euro für die Klassenkasse honoriert.   „Es macht mich traurig, dass man eine solche Vereinbarung überhaupt unterzeichnen muss und es nicht selbstverständlich ist, gemeinsam gegen Rassismus zu stehen“, sagte der scheidende Schulleiter Joachim Nowak bei der Festveranstaltung und stellte seine Nachfolgerin vor: Nach den Sommerferien übernimmt Dr. Gabriele Jacob die Leitung des SIBI.
Innerhalb der Schule hatte Lehrerin Hasret Akman-Faßbender die Kampagne angestoßen. Zusammen mit der Schülervertretung (SV) richtete sie einen Appell an die SIBI-Schulgemeinschaft: „Mit dem Erhalt der Plakette wird das nach außen getragen, was wir schon sind: Eine couragierte, mutige Schule, die jegliche Art von Diskriminierung verurteilt und Vielfältigkeit bejaht“.
Im Rhein-Sieg-Kreis gibt es mittlerweile 24 Schulen, die entweder bereits zum Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ gehören oder sich um eine Aufnahme bemühen. In diesem Sommer kommen noch die Europaschule Troisdorf, die Gesamtschule Much und die Gesamtschule Oberpleis in Königswinter hinzu. Weitere Informationen gibt gerne das Kommunale Integrationszentrum des Rhein-Sieg-Kreises. Ansprechpartner ist Jukka Jokela unter 02241 / 13-3948.

Das Kommunale Integrationszentrum des Rhein-Sieg-Kreises.
Der Rhein-Sieg-Kreis hat mit Beschluss des Kreistages und durch Förderung des Landes NRW ein Kommunales Integrationszentrum (KI) eingerichtet. Am 06.11.2014 hat das KI seine Arbeit aufgenommen.
Organisatorisch ist das multiprofessionelle Team aus Sozialpädagoginnen, Verwaltungsfachkräften, Lehrerinnen und Lehrern unter Leitung von Antje Dinstühler als Stabsstelle unmittelbar an das Dezernat 2 unter Sozialdezernent Dieter Schmitz angebunden. Als Schnittstelle zwischen allen Akteuren der Integrationsarbeit im Rhein-Sieg-Kreis  umfasst das Netzwerk des KI mittlerweile weit mehr als 300 Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner.
Zu den Kernaufgaben des KI gehört die Verbesserung der Bildungssituation von Kindern und Jugendlichen mit Zuwanderungsgeschichte. Darüber hinaus richtet sich der Fokus darauf, Integration als Querschnittsaufgabe auszugestalten. Der Schwerpunkt liegt in diesem Handlungsfeld bei der Interkulturellen Öffnung von Verwaltungen und Institutionen sowie der Antidiskriminierungsarbeit.
Das KI ist telefonisch unter der Rufnummer 02241/13-3066 oder per E-Mail an integration@rhein-sieg-kreis.de zu erreichen. Weitere Informationen sind über das Integrationsportal (www.integrationsportal-rhein-sieg-kreis.de) abrufbar.