„Falsch ist nur nichts zu machen“ – Rettungsleitstelle hilft Anrufern bei Reanimation

Symbolbild Feuerwehr Leitstelle

Jeder kann Leben retten! Zum „Internationalen Tag der ersten Hilfe“ am 14. September 2019 betont der Rhein-Sieg-Kreis die Bedeutung von Hilfe durch Laien. Die Rettungsleitstelle des Rhein-Sieg-Kreises leitet seit 2014 Laien am Telefon bei Wiederbelebungsmaßnahmen an. „Im Jahr 2018 haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in insgesamt 150 Fällen Telefonreanimationen begleitet“, so der Dezernent für Bevölkerungsschutz, Michael Jaeger. „Diese Maßnahme überbrückt die Zeit, bis der Rettungsdienst beziehungsweise der Notarzt eintreffen, und kann entscheidend sein“.

Die Rettungsassistentinnen und –assistenten der Leitstelle gehen mit den Anruferinnen und Anrufern eine Liste mit Fragen durch – zunächst um festzustellen, ob eine lebensbedrohliche Situation vorliegt. „Ist dies der Fall, geben die Profis klare Anweisungen, was zu tun ist“, so der Leiter des Amtes für Bevölkerungsschutz, Rainer Dahm. „Wenn Laien wiederbeleben, kann in rund der Hälfte aller Fälle ein Spontankreislauf erreicht werden“. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Rettungsleitstelle bleiben so lange am Telefon, bis der Rettungsdienst bei der Patientin oder beim Patienten eintrifft.

Die Disponentinnen und Disponenten der Rettungsleitstelle werden jährlich im Rahmen der Fortbildung in der telefonischen Anleitung zur Wiederbelebung geschult. Dabei werden die Anruferinnen und Anrufer immer von Laien „gespielt“, um eine möglichst realistische Situation für die professionellen Helferinnen und Helfer zu nachzustellen.

„Oft haben die Anruferinnen oder Anrufer Angst, sie könnten etwas falsch machen“, sagt Dezernent Michael Jaeger. „Unsere Rettungsleitstelle versucht dann, ihnen diese Angst zu nehmen. Falsch wäre, nichts zu unternehmen. Angeleitet durch die Rettungsassistentinnen und –assistenten können Laien zum Lebensretter werden“.

Bei der Rettungsleitstelle des Rhein-Sieg-Kreises gehen pro Jahr rund rund 365.000 Anrufe ein, aus denen dann etwa 122.000 Einsätze resultieren. Insgesamt arbeiten dort 34 Rettungsassistentinnen und –assistenten. Das Limit für das Erreichen des Einsatzortes liegt im städtischen Bereich bei 8 Minuten nach Eingang des Notrufs. Im ländlichen Bereich sind dies 12 Minuten. Häufigste Ursache für einen Rettungsdiensteinsatz sind Herz-/Kreislauferkrankungen.

 

Quelle: Rhein-Sieg-Kreis (db) – Foto: Thomas Scheben