St. Martin 2019 in Bad Honnef – Zusammenfassung

„St. Martin, St. Martin“, dieser Name war in den vergangenen Tagen bei den Bad Honnefer Kindergarten- und Schulkindern in aller Munde. In Rhöndorf und Rommersdorf, in der Innenstadt, in Selhof und Aegidienberg zogen die Kinder mit bunten Laternen durch die Straßen ihrer Orte, meist begleitet von Musikkapellen (Tambourcorps TV-Eiche / Tambourcops Frei Weg , Selhof ) und einem stolzen Reiter mit rotem Mantel und goldenen Helm

Wenn bei den Martinszügen vorwiegend auch alles wie in den Vorjahren in gewohnter Weise verlief, so mussten die Kinder in einigen Stadtteilen jedoch Beeinträchtigungen des Verlaufs hinnehmen. Schon beim Rhöndorf Martinszug, dem ersten der Bad Honnefer Züge, fehlte ein ganz wichtiges Element: das Martinsfeuer. In den Tagen zuvor hatten viele fleißige Hände Holz, Äste und Zweige in die Weinberge am Ulanendenkmal geschafft und gekonnt aufgeschichtet. Wohl in der letzten Nacht hatten Unbekannte jedoch jede Menge Unrat entsorgt, hatten Plastikmüll, behandelte Holzteile und vieles mehr, was nicht auf ein Martinsfeuer gehört, zusätzlich auf den großen Haufen gepackt. Die Stadtverwaltung untersagte den Verantwortlichen darauf hin, den auf eine Länge von 15 Meter, auf eine Breite von 8 Meter und eine Höhe von 3 Meter angewachsenen Materialberg in dieser Form zu entzünden. Und so sehr die Kinder auch traurig waren, in diesem Jahr gab es in Rhöndorf kein Martinsfeuer.

Beim Martinszug in der Innenstadt hatte Petrus wohl vergessen auf den Kalender zu schauen, denn sowohl das Martinsspiel, das Kinder der Gemeinschaftsgrundschule Am Reichenberg auf dem Schulhof aufführten, wie auch beim anschließenden Martinszug durch die Straßen von Rommersdorfer und der Innenstadt, wurden die Zugteilnehmer von einem himmlischen Segen erfasst, der auf sie hinunter prasselte. Manche Kerze in den Fackeln und Laternen erlosch bei so viel Feuchtigkeit und manche elektrische Beleuchtungseinrichtung kündigte unter diesen Bedingungen ihren Dienst auf. Dafür konnten sich die Kinder dann aber auch über ein hell leuchtendes Feuer freuen, das Mitglieder der KG Halt Pol, die im Hontes zu heißem, duftendem Martinsglühwein eingeladen hatten, auf der Marktinsel in einem große Feuerkorb abbrannten.

Auch in Rommersdorf und Aegidienberg hatten sich Kinder zu Martinszügen eingefunden, bei denen die meist selbst gebastelten Laternen die Straßen der Ortschaften mit ihrem Kerzen und Glühlämpchen in ein buntes, anheimelndes Licht tauchten.

Ganz besonders wurde das Martinsfest jedoch wieder in Selhof gefeiert, denn der Heilige Martin ist der Schutzpatron der dortigen katholischen Kirchengemeinde,. Der Kindergarten ist nach ihm benannt, ebenso wie die Grundschule. Riesige Martinsfeuer, für die bis zu drei Tage lang Holz gesammelt und aufgeschichtet wurde, hatten hier stets in früheren Jahren gebrannt, bis in die 60er Jahre auf dem Sportplatz, wo sich heute das Stadion befindet, später auf Freiflächen am Krachsnussbaum- und Dellenweg. Seitdem diese nicht mehr zur Verfügung stehen müssen sich auch die Selhofer etwas bescheiden, aber ein stattliches Feuer auf den Schulhof der Grundschule zünden sie auch heute noch an. Viele Gruppen und Vereine laden am Martinsabend zum Kesselsknall-Essen ein. Hergestellt werden die leckeren, aus Kartoffelteig, Schinken, Speck und Mettwürstchen bestehenden Topfkuchen zwar nach unterschiedlichen Rezepten in verschiedenen Küchen, gebacken werden etliche von ihnen jedoch nach alter Tradition im großen Backofen der Bäckerei Becker. 27 Töpfe musste Bäckermeister Ingo Becker in diesem Jahr in seinen Backofen schieben, zwölf davon alleine für die Freiwillige Feuerwehr.

Wie in Honnef, Rhöndorf, Rommersdorf und Aegidienberg konnten sich die auch die Selhofer Kinder nach dem Zugende leckere Martinswecken in der Grundschule abholen. Alleine in Selhof waren es über 600 dieser duftenden Hefegebäcke, die an die Kinder verteilt wurden.

 

Hier eine Zusammenfassung in Bildern ….

Fotos: Britta Gerweing /Holger Handt / Thomas Scheben