„Danke sagen“ – Bonner Polizeipräsidentin ehrte couragierte Bürgerinnen und Bürger

Heute sprach die Bonner Polizeipräsidentin Ursula Brohl-Sowa neun couragierten Bürgerinnen und Bürgern Dank aus. Sie waren im vergangenen Jahr besonders aufmerksam und schauten nicht weg.

„Ihnen gebührt unser Dank, Respekt und unsere Anerkennung. Sie haben Gefahrenlagen schnell erkannt, retteten Menschenleben, alarmierten die Polizei oder trugen zur Festnahme bei. Solches Verhalten ist immer wünschenswert aber keinesfalls selbstverständlich, daher möchte ich Ihnen für Ihren Einsatz danken“, stellte Polizeipräsidentin Ursula Brohl-Sowa bei dem Empfang im Bonner Polizeipräsidium heraus. Stellvertretend für die vielen Bürgerinnen und Bürger, die im vergangenen Jahr Anderen geholfen haben, überreichte die Behördenleiterin neun Bürgerinnen und Bürgern Dankesurkunden.

Diese Personen stehen stellvertretend für die vielen Menschen, die sich für andere stark machen, nicht wegschauen und in Notsituationen eingreifen:

Frau fällt nicht auf Telefonbetrüger rein

Eine 64-jährige Frau aus Bornheim wurde am 09.04.2019 von einem Telefonbetrüger angerufen. Dieser gab sich als Polizeibeamter aus und wollte so von ihr einen größeren Geldbetrag ergaunern. Da die 64-Jährige die miesen Tricks der „Falschen Polizeibeamten“ kannte, drehte sie den Spieß einfach um und hielt die Betrüger mit einer von ihr fingierten Geschichte so lange in Schach bis die Polizei eingeschaltet wurde. Durch ihr Verhalten kam es zur Festnahme eines Tatverdächtigen, zur Aufklärung von weiteren 18 Delikten und zur Identifizierung weiterer Tatverdächtiger.

Zeugen stoppen betrunkenen Autofahrer

Am 06.04.2019 fiel einem 37-jährigen PKW-Fahrer in Königswinter-Ittenbach ein augenscheinlich unter Alkoholeinwirkung stehender Autofahrer auf, der in Schlangenlinien unterwegs war. Der Zeuge informierte sofort über den Notruf 110 die Beamten der Leitstelle und folgte dem Wagen. So erhielt die Polizei den aktuellen Standort des verdächtigen Pkw, der zwischenzeitlich immer wieder in den Gegenverkehr schwenkte. Ein 52-jähriger Autofahrer wurde ebenfalls auf das Geschehen aufmerksam, er schloss sich der Nachfahrt von Ittenbach nach Eudenbach an. Dort hielt der Wagen des „Verfolgten“ kurz an. Ohne zu Zögern zog der 37-Jährige den Schlüssel ab und beide Zeugen hielten den alkoholisierten Fahrzeugführer bis zum Eintreffen der Polizei gemeinsam unter Kontrolle. Dieser wurde im Anschluss für eine Blutentnahme auf die Wache mitgenommen. Die Blutuntersuchung ergab mit einem Wert von 1,8 Promille die absolute Fahruntüchtigkeit des 64-jährigen Fahrers.

Vier Männer halten Brückenspringer von Vorhaben ab

In der Nacht zu Sonntag (13.10.2019) machten sich vier Männer nach einem Restaurantbesuch auf den Heimweg. Sie fuhren mit ihrem PKW in Bad Honnef gerade über die Brücke Rolandsecker Weg (B 42), als ihnen ein Mann auffiel, der über das Brückengeländer kletterte und augenscheinlich in suizidaler Absicht von der Brücke springen wollte. Sofort stoppten sie ihren Pkw. Während einer der Männer die Person in ein Gespräch verwickelte, näherte sich unbemerkt der zweite Zeuge von hinten, ergriff den Suizidenten und hielten ihn bis zum Eintreffen der Polizei und des Rettungsdienstes fest.

Bedrohungssituation in Regionalbahn: Fahrgäste entwaffnen Tatverdächtigen

Zwei Männer im Alter von 27 Jahren wurden am 27.09.2019 von jetzt auf gleich mit einer Extremsituation konfrontiert. In der Regionalbahn 23 von Bonn nach Rheinbach war ein junger Mann mit seiner Freundin in Streit geraten. Als der Tatverdächtige plötzlich anfing, eine Pistole durchzuladen, überwältigten sie ihn gemeinschaftlich und entrissen ihm die Waffe. Außerdem hielten sie ihn bis zum Eintreffen der alarmierten Polizei fest.

 

Mordversuch in Bonn-Holzlar: Zeuge wirkt auf Täter ein

Zeuge eines Gewaltverbrechens wurde am 08.04.2019 ein 52-jähriger Mann aus Bonn-Holzlar. Er befand sich gegen 09:19 Uhr auf seinem Balkon. Plötzlich hörte er einen lauten Knall vor dem Nachbarhaus. Dort sah er einen Mann, der auf eine Frau einschlug. Der Zeuge rief diesem zu, dass er damit aufhören solle. Anschließend lief der Zeuge aus dem Haus. Dort sah er den Tatverdächtigen, der mit einem Stein auf den Kopf seiner ehemaligen Lebensgefährtin einschlug, die mittlerweile auf dem Boden lag. Nun schrie er den Mann an, dass er abhauen solle. Dieser ließ von der Verletzten ab und lief davon. Wenige Stunden nach Tatausführung stellte sich der Täter auf der Wache Ramersdorf.

Er wurde durch das Landgericht Bonn am 22.10.2019 zu 14 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt Die Frau überlebte und befindet sich bis heute in einer Rehabilitationsklinik.

Helfen, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen

Egal ob Gewalttat, Unglück oder andere Notlagen: Fünf Tipps, mit denen Sie helfen, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen:

Ich fordere Andere aktiv und direkt zur Mithilfe auf.

Ich organisiere Hilfe unter Notruf 110.

Ich kümmere mich um Opfer.

Ich beobachte genau, präge mir Tätermerkmale ein.

Ich stelle mich als Zeuge zur Verfügung.

Im Notfall immer sofort: 110.