Bad Honnefer Kursaal erstrahlt

Architekt Michael C. Deisenroth mit dem Foto, das die dunkle Farbgebung von 1990 zeigt.

Das sieht schon gut aus und beweist, dass das Ende der Sanierungsarbeiten am und im Bad Honnefer Kurhaus in Sicht ist. Seit Karneval im letzten Jahr wird das Kurhaus brandschutz- und sicherheitstechnisch in Schuss gebracht. Was sich nach nur ein paar technischen Arbeiten anhört, bedeutete allerdings, dass das Kurhaus komplett erneuert, von Grund auf ertüchtigt wurde. Nach der spektakulären Dacherneuerung und dem Einbau der Haustechnik beginnen aktuell die Arbeiten des Innenausbaus.

Am augenfälligsten ist die Farbgebung im Kursaal. Das Innen-Gerüst, das den Saal ausgefüllt hatte, ist abgebaut. Die Maler und Restauratoren arbeiten derzeit auf mobilen Gerüsten. Das jetzige Farbkonzept, abgestimmt mit der Denkmalbehörde, folgt dem des Jahres 1906. Der dunkle Anstrich der vorherigen Renovierung, die in den 1990er-Jahren erfolgt war, ist verschwunden. Auch der historische Unterboden war zum Vorschein gekommen und der war hell gewesen. Also musste das dunkle Eichenparkett weichen. Der Aha-Effekt ist schon jetzt riesig: Der Saal erstrahlt.

Über dem seitlichen Zugang zum Raum Löwenburg wurde eine Wärmedämmung angebracht. Unter den Tapeten des Zugangs und des Raums Löwenburg war ein alter roter Anstrich zum Vorschein gekommen, der wieder aufgegriffen und erneuert wurde. „Was jetzt erfolgt, ist ein respektvoller Rückblick auf die alten Zeiten“, sagt Architekt Michael C. Deisenroth.

Im Foyer ist der Schacht für den gläsernen Aufzug fertig, der neben den Treppen zu den Toilettenanlagen im Keller führen wird. Die Toilettenanlagen sind bereits vorbereitet. Der Keller, der wenig brandsicher gewesen war, war entkernt worden. Aktuell ist bereits erkennbar, welche Funktionen die einzelnen Räume haben werden: Kühlhaus, Küche oder Umkleideraum mit Garderobe für Gastronomiekräfte. Neu und größer ist der Raum für das Bierlager.

Dahinter entfaltet sich der Bereich, der für Seniorentreff oder Volkshochschul-Kurse genutzt werden wird. Er kann bei Bedarf vom Kursaal-Geschehen durch eine Tür abgetrennt werden und ist barrierefrei gestaltet. Dafür wurde im Raum für die kleine Küche der Boden abgesenkt. Die behindertengerechte Toilette ist bereits eingebaut. Im Versammlungs- oder Seminarraum selbst ist die Akustik verbessert, weil eine hochabsorbierende Decke eingebaut wurde. Die alten, aber sehr schicken Fenster sind restauriert. Entstanden ist ein heller und freundlicher Aufenthaltsraum für viele Gelegenheiten. Für den Raum im oberen Stock werden Stuckrosetten nachgegossen und angebracht. Über dem Geländer im Treppenhaus, das die Stockwerke verbindet, wurde etwas höher ein Metallgeländer als Absturzsicherung eingebaut und das historische Geländer darunter bleibt erhalten. Alles in allem ist das Ensemble hell und freundlich.

Die Außenmalereien sind fertig. Die Fenster, die nicht zu sanieren waren, sind getauscht. Eine neue DSL-Leitung wird es geben. Die Brandmeldeanlage wird gerade im Moment unter der Aufsicht der Fachleute der Feuerwehr eingebaut. Die Sicherheitstechnik wird laufend kontrolliert und ganz am Ende der Umbauarbeiten noch einmal im Ganzen abgenommen werden.

Die Haustechnik ist eingebaut: Die Lüftungsanlage arbeitet in Kombination mit den beiden Gaskesseln. Lüftungswärme wird recycelt. Die Energiebilanz wird verbessert. Heizung und Lüftung werden von den Besucherinnen und Besuchern später als selbstverständlich hingenommen, aber auch sie waren Herzstück der Sanierungsarbeiten.

Acht neue Kronleuchter mit Led-Technik wird es geben. Mit ihren 70 Kilogramm pro Stück werden sie an den Stahlträgern im Dach befestigt.

Die Eröffnung rückt näher, auch wenn noch viele Kleinigkeiten in die Hand zu nehmen sind. Die Arbeiten sind immer noch im Zeitrahmen. Leiter des Gebäudemanagements der Stadt Bad Honnef Frank Beckmann lobt Architekturbüro und Firmen, die pünktlich und ordentlich arbeiten. Schließlich ist das Kurhaus ein Altbau. Architekt Michael C. Deisenroth sagt: „Man kann nur von einem Wunder sprechen, dass wir das alles mit geringem Verzug geschafft haben.

(CP)

Fotos : Thomas Scheben