Comeback-Erfolg im Löwenkäfig

Foto: Martin Roelver

Hertener Löwen vs. Dragons Rhöndorf 90:105 (24:22/31:23/20:21/15:39)

Was ein Ritt in Herten! Trotz schwachem Start entführen die Dragons den Erfolg aus dem Ruhrgebiet und feiern einen gelungenen Einstand von Neuzugang Dii‘Jon Allen-Jordan im Drachen-Jersey.

 Bei der schwierigen Aufgabe gegen den ehemaligen ProB-Ligisten Hertener Löwen konnte Interims-Headcoach Yassin Idbihi nahezu aus dem Vollen schöpfen. Lediglich Aufbauspieler David Falkenstein konnte aufgrund einer Blessur immer noch nicht wieder in den Spiel- und Trainingsbetrieb eingreifen. Sehr zum Missfallen ihrer Coaches und der mitgereisten Drachen-Fans verschliefen Anish Sharda & Co den Start in die Partie erneut und luden die Gastgeber mit teils schwacher Defense zu einem frühen 9:0-Lauf und einer verdienten 11:6-Führung zur Mitte des ersten Viertels quasi ein. Erst im Anschluss erwachten die Drachen in der Offense so langsam, aber Routinier Mathias „Matze“ Perl hatte auf der Gegenseite immer die passende Antwort und orchestrierte seine Mannen am offensiven Ende des Feldes nahezu in Perfektion.

Nach einem 55:45-Rückstand zur Pause galt es nun für die Dragons deutlich einen Gang hochzuschalten und dies sollte gelingen! Angetrieben von Dii’Jon Allen-Jordan, der besonders in der Defense bereits deutliche Akzente setzen konnte, wurde die Hertener Offense nun merklich gedrosselt. Besonders US-Center Dijon Dupree Smith wurde von den Rhöndorfer Big Man Gabriel de Oliveira und Marek Mboya Kotieno an die kurze Leine genommen und konnte nicht wie gewohnt in der Zone wüten und dominieren. Nach einem 9-Punkte-Rückstand vor den finalen 10 Minuten (75:66), galt es nun den Schwung und das Momentum mitzunehmen. Vor allem Big Man Gabriel de Oliveira nahm sich dies zu Herzen und legte einen fulminanten Schlussabschnitt aufs Parkett. Stramme 20 Punkte und 7 Rebounds konnte der Doppellizenzspieler der Drachen im vierten Viertel für sich verbuchen und damit den Grundstein für die wohl besten 10 Minuten der bisherigen Saison legen. Mit schnellen Händen und guter Arbeit an den Brettern konnten die Dragons den Fastbreak-Express auf Hochtouren laufen lassen und die Löwen nahezu überrennen, denen keine Antworten auf die teils furios aufspielenden Drachen mehr einfielen. Ein zwischenzeitlicher 10:0-Lauf stellte die Weichen letztlich bereits vorentscheidend auf Sieg, der mit 105:90 auch angenehm deutlich ausfiel, auch wenn es über weite Strecken ein wesentlich engeres Duell war.

22 Assists untermauern auch an diesem Abend wieder einmal das gute Mannschafts-Spiel der Drachen, die zudem mit soliden 36% Trefferquote von Downtown überzeugen konnten und 87% ihrer Versuche von der Freiwurflinie verwerteten. Einzig das Rebound-Duell wurde wie bei vielen der vergangenen Partien erneut verloren (41:47). Eine erwähnenswerte Randnotiz war zudem die Spielkleidung der Dragons, die an diesem Abend aufgrund einiger fehlender Trikots im eigenen Auswärts-Satz auf ein Trikot-Set von Kooperations-Partner Telekom Baskets Bonn zurückgreifen mussten und in ungewohntem Magenta aufliefen.

Weiter geht es für die Dragons Rhöndorf am kommenden Wochenende mit dem traditionellen Karnevals-Spiel im DragonDome, zu dem die Korbjäger von Citybasket Recklinghausen zu Gast sind. Tip-Off ist am Samstag um 19:00 Uhr. Tickets gibt es im Online oder im Vorverkauf bei Intersport Axel Schmidt in der Bad Honnefer Innenstadt.

Yassin Idbihi (Interims-Headcoach Dragons Rhöndorf): „Im letzten Viertel haben wir gezeigt, zu was wir im Stande sind, wenn wir an beiden Enden des Feldes unseren Job machen. Insgesamt können wir mit der zweiten Halbzeit zufrieden sein, vor allem da wir in der ersten Halbzeit besonders in der Defense zu schläfrig waren. Da müssen wir von Beginn an fokussierter und wacher sein! Ärgerlich ist zudem, dass es uns erneut nicht gelungen ist das Rebound-Duell für uns zu entscheiden. Dii‘Jon konnte heute schon im Ansatz zeigen, wie sehr er uns helfen kann, auch wenn er erst wenige Tage mit uns trainieren konnte. Auch Gabriel konnte heute ein gutes Spiel zeigen und war in der Zone so präsent wie wir es uns von ihm jeden Abend erhoffen. Ein Dank geht nochmals an die Telekom Baskets Bonn, die uns heute spontan mit ihren Trikots ausgeholfen haben, da bei uns einige Trikots fehlten, was natürlich nicht passieren darf!“

Rhöndorf: Allen-Jordan (19/1-3er, 5 Assists), Falkenstein, J. (0), de Oliveira (28/1, 12 Rebounds), Otshumbe (2), Garrido Foz (5/1, 5 Assists), Ghotra (DNP), Besedic (7/1), Sharda (12/3), Kotieno (3), Martin (2), Lukosius (5/1), Binapfl (22/1)

Herten: Pflüger (4), Perl (22/2-3er, 4 Assists), Paskov (11/1), Albinovic (15/3), Husmann (0), Fuhrmann (13/1), Strubich (0), Gallano (12), Ober (0), Folger (DNP), Smith (13, 9 Rebounds)

 

(DS)