Playoff-Härtetest misslingt! RheinStars Köln vs. Dragons Rhöndorf 100:82

Foto. Martin Roelver

RheinStars Köln vs. Dragons Rhöndorf 100:82 (33:24/24:24/16:16/27:18)

Ernüchterung pur im Lager der Dragon Rhöndorf! Nach einer über weite Strecken defensiv indiskutablen Leistung und einer von vielen Fehlern geprägten Partie unterliegen die Drachen vom Menzenberg deutlich und verdient im Rhein-Derby bei Klassenprimus RheinStars Köln.

 Beim Derby-Kracher gegen Klassenprimus Köln mussten beide Trainer auf einige Akteure verzichten. Neben Kilian Binapfl (Sprunggelenkstrauma) und David Falkenstein (Fußverletzung) war auch Enric Garrido Foz (Wadenverletzung) weiterhin zum Zuschauen verurteilt. Ebenso fehlten weiterhin Jeffrey Martin (Krankheit) und Lotola Otshumbe (Auslandsaufenthalt). Die Gastgeber vom Dom mussten ihrerseits auf nahezu die gesamte lange Garde verzichten in Person von Yannick Kneesch, Max Dohmen, Benedict van Laack und Mitch Petersen. Ebenso fehlte Guard Gael Hulsen.

Vor über 1000 Zuschauern, darunter ein großer Block an Dragons-Fans, verschliefen die Mannen von Coach Idbihi den Start in die Partie nahezu komplett. Trotz klarer taktischer Ansagen gelang es zu selten den Kölner Fastbreak zu unterbinden und auch im Setplay fanden die RheinStars in Person von Tibor Taras und Vincent Golson zu häufig und zu einfach Mittel und Wege um von Downtown oder in der Zone erfolgreich abzuschließen. Mit mannschaftsdienlichem Basketball und schnellen Händen in der Defense sorgten Andrej Mangold & Co für zahlreiche Sorgenfalten auf der Stirn der Drachen-Trainer und punkteten mit ihrer Small-Ball-Aufstellung nahezu nach Belieben und schenkten den Dragons mehr als solide 33 Punkte im ersten Viertel ein. Zwar konnten Dii’Jon Allen-Jordan und Anish Sharda auch selbst immer wieder offensive Nadelstiche setzen, aber immer wieder wurden die eigenen Möglichkeiten zu inkonsequent genutzt. Zudem hatten die RheinStars auch die eine oder andere defensive Überraschung parat und überzeugten mit wechselnden Zonen- und Mann-Verteidigungs-Arten, die das Setplay der Dragons zeitweise zum Erliegen brachten.

Nach einem ausgeglichenen zweiten Viertel ging es beim Stand von 57:48 in die zweite Halbzeit, wo besonders ein weiterer bekannter Name in Reihen der RheinStars aufdrehen sollte. Stramme 16 Punkte legte Ex-Nationalspieler Andrej Mangold in den zweiten 20 Minunten auf und wurde mit 23 Punkten zweitbester Scorer des Abends. Auch in der Defense stand der ehemalige BBL-Spieler der Telekom Baskets Bonn wie gewohnt seinen Mann und machte Pal Ghotra, Simas Lukosius und Dii‘Jon Allen-Jordan das Leben mehr als nur schwer. Während der Ball bei den Korbjägern aus der Rhein-Metropole teils traumwandlerisch sicher durch die eigenen Reihen lief und bei nahezu jeder Offense eine gute Option gefunden wurde, agierten die Drachen zusehends unsicherer und verstrickten sich in Einzelaktionen. Zwar konnten Gabriel de Oliveira, Dii’jon Allen-Jordan und Anish Sharda immer wieder erfolgreiche Einzelaktionen verbuchen, doch spätestens als die Kölner einen 14:0-Lauf zum vorentscheidenden 97:76 aufs Parkett zauberten war der Derby-Drops an diesem Abend gelutscht.

Beim Blick in die Statistik fällt auf, dass die Drachen zwar die leichte bessere Wurfquote (44% – 44,8%) verbuchen konnten, aber die RheinStars ihrerseits durch ihre schnelle Spielausrichtung 26 Würfe mehr für sich herausspielten. Mit 32 Ballverlusten sorgten die Dragons zudem für ein unrühmliches Season-High und einen absolut indiskutablen Wert in dieser Kategorie. Auch in Sachen Teamplay hatte das Team von Coach Johannes „JJ“ Strasser mit 28:15 Assists deutlich die Nase vorn.

Durch die parallele Niederlage der bringiton Ballers Ibbenbüren verbleiben die Dragons trotz der Niederlage auf dem dritten Tabellenrang und können diesen mit einem Erfolg im letzten Spiel der regulären Saison bei der BG Dorsten auch verteidigen. Aktueller Gegner in der ersten Playoff-Runde wäre die BG Hagen, was sich aber durchaus noch ändern kann, da alle Teams von Rang 5 bis 8 vor dem letzten Spieltag die gleiche Bilanz aufweisen.

Yassin Idbihi (Interims-Headcoach Dragons Rhöndorf): „Meine Glückwünsche an JJ Strasser und die RheinStars zum verdienten Erfolg. Köln hat uns heute eindrucksvoll bewiesen, warum sie auf dem ersten Tabellenplatz stehen und Top-Favorit für die Playoffs sind. Wir müssen jetzt endlich begreifen, dass die Playoffs verdammt schnell vorbei sein können, wenn wir nicht endlich verteidigen und das habe ich den Jungs auch in aller Deutlichkeit gesagt. Die kommenden Wochen werden hart werden und ich werde meine Mannschaf in allen Bereichen mehr als fordern. Man kann ein Spiel verlieren, aber man muss 100% an beiden Enden des Feldes gegeben haben und das sehe ich bei uns zu selten. Mit der Anzahl und der Art und Weise der Ballverluste kann man kein einziges Spiel in dieser Liga gewinnen und da lasse ich die durchaus gute Defense der Kölner als Ausrede nicht gelten! Mein Dank gilt unseren Fans, die uns hier so zahlreich unterstützt haben.“

Rhöndorf: Allen-Jordan (22/1-3er, 10 Rebounds), Falkenstein, J. (0), de Oliveira (14, 10 Rebounds), Linden (0), Ghotra (14/2), Besedic (10/2), Sharda (14/4, 5 Assists), Kotieno (6), Lukosius (2), N’Diaye (DNP)

Köln: Mangold (23/6-3er, 10 Assists), Golson (26/4), Khelifi (3/1), Van der Velde (8/1), Michel (14/2), Burgunder (0), Sijarina (6), Dia (0), Taras (20/2)

 

(ds)