Aktueller, denn je: Händewaschen schützt vor Infektionen

©Thomas Scheben

Zum „Internationalen Tag der Händehygiene“ am 05. Mai 2020 erinnert das Gesundheitsamt des Rhein-Sieg-Kreises an die Bedeutung des regelmäßigen Händewaschens. „Gerade in der aktuellen Situation durch die Gefahr durch das Corona-Virus rückt diese scheinbare Kleinigkeit wieder ganz nach oben in der Prioritätenliste“, sagt der Leiter des Gesundheitsamtes des Rhein-Sieg-Kreises, Dr. Rainer Meilicke. „Die Hände sind die häufigsten Überträger von Krankheitserregern – allerdings wäscht jeder dritte Deutsche seine Hände falsch, oder gar nicht.“

Die Hände nur kurz unter fließendes Wasser zu halten, bringt wenig. Keime wird man nur so los: Hände gut anfeuchten, dann zwanzig bis dreißig Sekunden lang mit Seife einreiben. Dabei sollten die Fingerzwischenräume und auch die Handrückseiten nicht vergessen werden. Danach sollte die Seife unter fließendem Wasser gründlich abgewaschen werden. Beim Abtrocknen greift man in öffentlichen Toiletten am besten zu Papierhandtüchern.

Seit Beginn der Corona-Pandemie sind Händedesinfektionsmittel sehr gefragt. „Einen gesunden Menschen in einem gesunden Umfeld schützt Händewaschen ausreichend“, so Dr. Rainer Meilicke. Hat allerdings zum Beispiel ein Familienmitglied eine ansteckende Krankheit, sollte man in der Apotheke oder auch beim Arzt nach dem passenden Desinfektionsmittel fragen. Ein „Blindkauf“ kann mehr schaden als nutzen.

Krankheitserreger kommen quasi überall vor. Rund 150 verschiedene Bakterienarten finden sich zum Beispiel auf unseren Händen. Diese normale Hautflora besteht vorwiegend aus Keimen und Pilzen und macht auch nicht krank.

Im Alltag begegnen wir überall Keimen. Zuhause sind Duschvorhänge oder Küchenschwämme oft stark belastet, denn Bakterien lieben feuchte Wärme. Auch auf Küchenschneidebrettern, Dunstabzugshauben und vor allem im Gemüsefach des Kühlschranks kann es von Keimen wimmeln. Außerhalb der eigenen vier Wände lauern Keime, Schimmelpilze und Krankheitserreger schon mal im Supermarkt: an Einkaufswagen, Pfandautomaten oder auch Backstationen wurden starke Belastungen festgestellt. An Flughäfen, und vor allem auf den dortigen Toiletten, sollte man besonders vorsichtig sein. Reisende aus vielen verschiedenen Ländern bringen oft exotische Keime mit. Darunter auch solche, gegen die herkömmliche Antibiotika nicht helfen. Corona-Viren gehören zu den sogenannten behüllten Viren. Seife zerstört diese Hülle. Daher genügt im Alltag regelmäßiges, gründliches Händewaschen mit Seife – zusätzlich zum Abstandhalten und zum Einhalten der Husten- und Niesetikette. Desinfektionsmaßnahmen sind im Allgemeinen nur in medizinischen und Pflegeeinrichtungen erforderlich.

„Überraschend dürfte für viele sein, wie keimbelastet Touchscreen-Oberflächen von Smartphones oder Tablets sein können“, so Dr. Rainer Meilicke. Kleine Kratzer reichen Pilzen oder Bakterien als Nährboden aus. Vor allem Geräte, die in Krankenhäusern genutzt werden, können extrem kontaminiert sein.

Als Fazit kann man sagen: Gesunden Menschen machen solche Keime normalerweise keine Probleme. Gerade das Corona-Geschehen macht aber deutlich, wie wichtig regelmäßiges, gründliches Händewaschen ist.

Quelle: Rhein-Sieg-Kreis (db)

22.4.2020/156