Schneller am Ziel: Busverkehr zwischen Rhein-Sieg-Kreis und Landkreis Neuwied wieder durchgehend

Landrat Sebastian Schuster (2.v.r.) zusammen mit Achim Hallerbach (rechts), Landrat des Landkreises Neuwied, Volker Otto (links), Geschäftsführer der Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft (RSVG), Michael Christ (2.v.l.), Bürgermeister der Verbandsgemeinde Asbach, und Michael Mahlert (3.v.l.), 1. Kreisbeigeordneter des Landkreises Neuwied. (C) „Rhein-Sieg-Kreis“

Zum 1. Juni 2020 übernimmt die Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft (RSVG) den grenzüberschreitenden Busverkehr zwischen dem Rhein-Sieg-Kreis und der Verbandsgemeinde Asbach in Rheinland-Pfalz. Gleichzeitig wird das Verkehrsangebot der Linien 522 (Hennef – Asbach), 539 (Oberpleis – Asbach) und 564 (Eitorf – Asbach) erheblich verbessert.

„Das bedeutet für die Pendlerinnen und Pendler, aber auch für viele Schülerinnen und Schüler: Sie sind wieder schneller an ihrem Ziel“, freut sich Landrat Sebastian Schuster. „Und die Menschen aus dem Landkreis Neuwied sind über Hennef und Eitorf noch enger mit der Metropole Köln verbunden. Ein Gewinn für alle!“

Achim Hallerbach, der Landrat des Landkreises Neuwied, ergänzt: „Wir sind froh, dass es dank guter Zusammenarbeit mit unserem Nachbarkreis und auch mit der Verbandsgemeindeverwaltung Asbach so schnell gelungen ist, die seit Januar bestehende unkomfortable Umsteigesituation wieder abzuschaffen.“

Auch Volker Otto, Geschäftsführer der RSVG, begrüßt die neue Vereinbarung: „Ich freue mich im Namen der RSVG, dass wir als ÖPNV-Dienstleister auch unseren Beitrag zur guten, kooperativen und bundeslandübergreifenden Zusammenarbeit leisten dürfen. In der heutigen Zeit muss die Region noch enger zusammenwachsen.“

Folgende Verbesserungen werden umgesetzt:

  • Wiederherstellung umsteigefreier Direktverbindungen auf allen drei Linien
  • Einrichtung eines Stundentaktes auf der Linie 564 zwischen Asbach und Eitorf mit direktem Anschluss an den Rhein-Sieg-Express, dadurch stündliche Fahrmöglichkeit zwischen Asbach und Köln mit nur einmaligem Umstieg
  • Einrichtung eines Stundentaktes zwischen Asbach und Hennef, in den Hauptverkehrszeiten morgens und nachmittags zeitweise Fahrmöglichkeiten alle 30 Minuten
  • Häufigere und umsteigefreie Verbindungen für Schülerinnen und Schüler sowie Berufspendlerinnen und -pendler (z.B. gibt es bislang morgens zwischen 5:46 Uhr und 8:04 Uhr keinen Bus aus Asbach nach Hennef, neu wird alle 30 bis 60 Minuten gefahren)
  • Systematisierung der Fahrwege der Linien 522 und 539 zwischen Buchholz und Asbach (Linie 539 über Limbach, Linie 564 über Rindhausen), dadurch Beschleunigung der Verbindung von Asbach nach Hennef um ca. 10 Minuten und verständlichere Fahrpläne (Motto: „Eine Linie – ein Linienweg“)
  • Herstellung von systematischen Anschlüssen zwischen den Buslinien 522 und 564 in Asbach sowie 522 und 539 in Buchholz
  • Bessere Busanbindungen für den Industriepark Nord in Buchholz sowie das Vorteil Center in Asbach
  • Erhöhung der Fahrleistung der betroffenen Linien auf dem Gebiet der Verbandsgemeinde Asbach um rund 50 Prozent.

Auf allen drei Linien wird zunächst von Montag bis Freitag gefahren, auf den Linien 522 und 564 jeweils zwischen ca. 5 Uhr und 21 Uhr, auf der Linie 539 nur in den Hauptverkehrszeiten. Fahrten in den Abendstunden und am Wochenende sollen in einer zweiten Ausbaustufe eingerichtet werden. Diese wird derzeit noch zwischen den Beteiligten abgestimmt.

Mit der Übernahme kehrt die RSVG in eines ihrer traditionellen Bedienungsgebiete zurück. Der öffentliche Linienverkehr zwischen Hennef und Asbach geht auf die ehemalige Rhein-Sieg-Eisenbahn (RSE) zurück, die 1973 von der RSVG übernommen worden ist. Bis 1956 gab es Personenverkehr auf der Schiene.

 

Hintergründe zur Betriebsübernahme

Die Zuständigkeiten für die drei Linien 522, 539 und 564 wechseln bislang an der Landesgrenze NRW/RLP. Während die Liniengenehmigungen im Rhein-Sieg-Kreis schon heute bei der RSVG liegen, ist in Rheinland-Pfalz bislang die Firma Martin Becker zuständig.

Zum 1. Januar 2020 hatte die Firma Martin Becker einen langjährigen Kooperationsvertrag mit der RSVG einseitig gekündigt, weswegen die Fahrgäste seitdem an der Landesgrenze umsteigen müssen. Gleichzeitig hat die Firma Martin Becker von einer Verlängerung ihrer zum 31. Mai 2020 auslaufenden Liniengenehmigungen in Rheinland-Pfalz abgesehen und eine sogenannte „Entbindung von der Betriebspflicht“ beantragt.

Vor diesem Hintergrund haben sich die beiden Kreise auf einen durchgehenden Betrieb der drei Linien durch die RSVG verständigt. Dies ermöglicht in Zukunft die Planung und Weiterentwicklung des Angebotes „aus einer Hand“.

Grundlage ist eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung zwischen dem Rhein-Sieg-Kreis und dem Landkreis Neuwied, den die beiden Landräte Sebastian Schuster (Rhein-Sieg-Kreis) und Achim Hallerbach (Landkreis Neuwied) unterzeichnet haben.

Bereits seit dem 01. Januar 2020 fährt die RSVG auf der Linie 562 über die Landesgrenze hinweg von Bad Honnef nach Windhagen. Auf dieser Linie wird der weiterführende Abschnitt Windhagen – Asbach noch bis auf weiteres von Martin Becker betrieben.

 

Quelle: Rhein-Sieg-Kreis (an)

11.05.2020/181