Land NRW setzt Tierexporte in Drittstaaten aus – Rhein-Sieg-Kreis begrüßt die Entscheidung des Landes

Landrat Sebastian Schuster , Foto: ©Thomas Scheben, Archiv

„Überfällig“ sei der Erlass aus dem Landwirtschaftsministerium NRW gewesen“, so kommentiert Landrat Sebastian Schuster die Entscheidung aus Düsseldorf, die dem Kreis gestern bekannt gemacht wurde. Mit diesem Erlass werden alle Tiertransporte aus NRW in Drittstaaten bis auf weiteres ausgesetzt.

Diese Tiertransporte in Staaten außerhalb der EU, die wegen ihrer schlechten Tierschutzstandards schon länger als Problemfälle bekannt sind, waren in der letzten Zeit wieder verstärkt in den Fokus geraten. Dies gilt zum Beispiel für Zielstaaten in Nordafrika oder in Mittelasien, die immer wieder wegen ihres Umgangs mit den transportierten Tieren kritisiert werden. Aus dem Rhein-Sieg-Kreis starteten immer wieder größere Tiertransporte insbesondere Richtung Afrika, deshalb stand der Kreis in NRW mit im Fokus – als Standort einer großen Spedition für Tiertransporte (in NRW neben dem Kreis Steinfurt, in dem weitere derartige Transportunternehmen beheimatet sind). Die Frage, ob Transporte in bestimmte Staaten generell unterbunden werden sollen, kann dabei nur auf Landesebene entschieden werden.

„Umso besser, dass das Land jetzt reagiert hat und Transporte in Drittstaaten aussetzt“, so der Landrat weiter. Der Kreis hatte schon länger gefordert, dem Beispiel anderer Bundesländer zu folgen und auf Landesebene aktiv zu werden. Den Veterinären vor Ort seien bisher die Hände gebunden gewesen – auch im Wissen um Probleme in bestimmten Zielstaaten habe ein Anspruch auf Abfertigung bestanden.

Das Ministerium hat angekündigt, kurzfristig Gespräche mit den Beteiligten zum weiteren Vorgehen zu führen. Die Ergebnisse bleiben abzuwarten, aber: „Der Erlass ist genau richtig und wird vom Kreis in vollem Umfang begrüßt“, so Landrat Schuster abschließend.

 

Quelle: Rhein-Sieg-Kreis (db)

22.07.2020/302