Am Ende gab’s Eis für alle: Bürgermeister Otto Neuhoff spendierte den Teilnehmern und Betreuern der diesjährigen Feriennaherholung (FNE) Eis. Das macht er schon seit Jahren – und doch war diesmal alles ein wenig anders. Statt eines großen Abschlussfestes auf der Insel Grafenwerth gab es aufgrund der Corona-Einschränkungen gemütliche Treffen in kleiner Runde. Und weil nicht alle 110 Kinder und 35 Betreuer zusammenkommen konnten, kam die kühle Überraschung kurzerhand zu den insgesamt acht Standorten: Der kleine Bus des Bad Honnefer Eisateliers drehte in der Stadt seine Runde und versorgte alle FNE-Teilnehmer mit seinen Spezialitäten.
Während in vielen anderen Städten die örtlichen Stadtranderholungen aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt wurden, fand der Stadtjugendring Bad Honnef als Veranstalter einen Weg, die beliebte Aktion trotzdem durchführen zu können. „Absagen war für uns eigentlich keine Option. Wir wollten im Interesse der Kinder und auch der Eltern die FNE trotzdem stattfinden lassen“, berichtet Stadtjugendring-Vorsitzender Marius Nisslmüller. Gemeinsam mit dem Jugendpfleger der Stadt Bad Honnef, Frank Brehm, und dem Leitungsteam wurde schließlich ein Konzept erarbeitet, das die Feriennaherholung unter besonderen Bedingungen möglich machte. Dieses wurde auch von den Kooperationspartnern mitgetragen; zu diesen zählen neben der Stadt auch die beiden evangelischen Kirchengemeinden im Tal und in Aegidienberg sowie die Träger-GmbH des Stadtjugendrings.
Das Erfolgsrezept: Kleine Gruppen, verteilt auf viele Standorte. Aus vier ursprünglich einmal geplanten Standorten wurden am Ende acht. So wurden beispielsweise das Haus der Jugend, Räume in einigen Grundschulen, das evangelische Jugendheim sowie auch die leer stehende ehemalige Hauptschule genutzt. Außerdem wurde die Betreuungszeit von 9 bis 13 Uhr verkürzt. „Aber auch für Eltern, die auf eine längere Betreuung ihrer Kinder angewiesen sind, hatten wir eine Lösung gefunden: Diese Kinder wurden in einer eigenen Gruppe bis 16 Uhr betreut“, erläutert Marius Nisslmüller.
Eine weitere Änderung betraf die Essensversorgung: Statt der üblichen Verpflegung durch den Stadtjugendring packten die Eltern ihren Kindern einen Imbiss und Getränke in den Rucksack. Auch das Programm sah anders als gewohnt aus. Doch dank der Kreativität der ehrenamtlichen Betreuer kam bei den Jungen und Mädchen keine Langeweile auf. Da wurde gespielt, gebastelt, gewandert und gewerkelt. „Die Kinder haben die beiden Wochen wirklich genossen. Die Rückmeldungen der Teilnehmer und der Eltern waren jedenfalls durchweg positiv“, freut sich der Jugendring-Vorsitzende. Feriennaherholung während der Corona-Zeit: Das geht. Diesen Beweis hat der Stadtjugendring jedenfalls erbracht.
(mp)
Fotos : Thomas Scheben
07.08.2020