Ausstellung im Kunstraum Bad Honnef – Walther Kniebe – ab 4.Oktober 2020

Aus Anlass des fünfzigsten Todestages des Bildhauers und Malers Walther Kniebe (1884 – 1970) werden in der Zeit vom 4. Oktober bis zum 1. November 2020 im Kunstraum Bad Honnef (Rathausplatz 3) Arbeiten aus dem grafischen und dem plastischen Werk des Künstlers gezeigt. Corona-bedingt wird die Ausstellung nicht mit einer klassischen Vernissage, sondern mit einem Tag der offenen Tür eröffnet – am 4. Oktober von 11 h – 16 h.

Bis zum 1. November ist der Kunstraum zu folgenden Zeiten geöffnet: Donnerstag / Freitag 16 h – 19 h, Samstag / Sonntag 11 h – 16 h und nach Vereinbarung (02224/73234 oder cornelia.nasner@t-online.de). Der Eintritt ist frei.

Im Kunstraum besteht Maskenpflicht. Gleichzeitig können sich immer acht Personen im Kunstraum aufhalten.

Der Verein zur Förderung von Kunst & Kultur in Bad Honnef e.V. lädt zum Besuch der Ausstellung sehr herzlich ein.

 

Walther Kniebe zählt zu den eigensinnigsten Künstlern der deutschen Moderne. Vor der Verfolgung und Verfemung seiner Kunst musste er sich 1935 auf die Mucherwiese bei Bad Honnef zurückziehen. Sein Hauptwerk, das Denkmal „Michael Hilf!“ für die Gefallenen des 1. Weltkrieges wurde von den Nationalsozialisten 1940 zerstört. Wie viele „entartete“ Künstler musste auch Walther Kniebe nach dem Kriege erfahren, dass sein Werk nicht mehr die verdiente Beachtung fand. Er starb am 13. Oktober 1970 auf der Mucherwiese.

Kniebe war und fühlte sich als Einzelgänger, nicht als Mitglied einer Künstlergemeinschaft oder anderer Vereinigungen. Seine Kunst ist Mitteilung für und an die Menschen. Seine Skulpturen, Gemälde und Grafiken sollen uns „den Weg ins Freie“ zeigen; so lautet der Titel eines seiner letzten Gemälde. In späteren Jahren wendet er sich von der Bildhauerei ab und der Malerei zu. Kunst-Wollen heißt bei Kniebe Freiheit. Freiheit des Lebens und Freiheit der Kunst. Freiheit heißt auch Emotion, Sinnlichkeit und Augenfreude. Die grafischen Zyklen wie „Blätter vom Krieg“, „Lieder vom Leben“ oder “Randbemerkungen“ und auch die großformatigen Kohle- und Kreidezeichnungen sowie Lithografien und eine Holzskulptur sind bisher nur selten öffentlich gezeigt worden, dürfen aber zu den bedeutendsten Werken des Künstlers gezählt werden, die vor dem 2. Weltkrieg entstanden sind. Mit der von Lars Ulrich Schnackenberg kuratierten Ausstellung soll dieser Teil des außerordentlich vielfältigen Werkes von Walther Kniebe angemessen gewürdigt und zur Geltung gebracht werden.

Der Verein Mucherwiese e.V. (mucherwiese@icloud.com) hat einen Ausstellungskatalog mit Beiträgen von Professor Dr. Dieter Ronte, dem ehemaligen Leiter des Kunstmuseums Bonn und von Lars Ulrich Schnackenberg, Professor emeritus der Alanus-Hochschule in Alfter, herausgebracht (120 Seiten zum Preis von € 24,00).

 

(cn)

22.09.2020