Aufgrund eines Personalengpasses bei den Hebammen muss der Kreißsaal im Cura-Krankenhaus Bad Honnef über Weihnachten geschlossen werden. Dies bedeutet für die 22 Frauen, die sich in diesem Zeitraum zur Geburt angemeldet haben und nun nicht an ihrem Wunschort gebären können, zusätzlichen Stress – und das in einer Phase der Schwangerschaft, die für jede Frau sowohl physisch als auch psychisch besonders herausfordernd ist.
Die kurzfristige Schließung des Kreißsaals zeigt, dass gerade kleinere Kreißsäle dringend eine bessere Personalausstattung brauchen. Bund und Länder versagen bei der Sicherstellung wohnortnaher Geburten, obwohl dies für viele Frauen elementar wichtig ist. Klar ist, dass das im Gesundheitsversorgungs- und Pflegeverbesserungsgesetz (GPVG) beschlossene Hebammenförderprogramm nun dringend auf den Weg gebracht werden muss.
Gleichzeitig müssen wir aber auch über den Förderzeitraum hinaus dafür sorgen, dass Frauen überall vor, während und nach der Geburt die Versorgung und Begleitung durch Hebammen bekommen, die sie benötigen. Dazu braucht es mehr als eine zusätzliche halbe Vollzeitstelle pro 500 Geburten.
Darum setze ich mich auch weiterhin im Bundestag für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Geburtshilfe und damit der Versorgung zur Geburt ein.
Nicole Westig, MdB, FDP- Bundestagsabgeordnete für den Rhein-Sieg-Kreis und Pflegepolitische Sprecherin der Partei.
02.12.2020