145. Geburtstag Konrad Adenauers Kranzniederlegung zum Beginn eines besonderen Jahres

Kanzler Enkel Konrad Adenauer und Kuratoriums Vorsitzender Prof. Dr. Jürgen Rüttgers am Grab von Bundeskanzler Konrad Adenauer

Die Kranzniederlegung zu Konrad Adenauers Geburtstag am 5. Januar eines jeden Jahres auf dem Rhöndorfer Waldfriedhof ist ein Fixpunkt im Kalender der Region und versammelt neben der Familie Adenauer viele Vertreterinnen und Vertreter des politischen und öffentlichen Lebens, Bürgerinnen und Bürger zur gemeinsamen Erinnerung. Ihr folgt in der Veranstaltung auf dem Petersberg stets ein thematischer Impuls zum Jahresauftakt.

Dieser Traditionstermin musste 2021 anders ausfallen. Die Corona-Schutzverordnung machte eine Zusammenkunft unmöglich, ließ ein individuelles Gedenken aber sehr wohl zu. So erinnerten Ministerpräsident a.D. Jürgen Rüttgers, Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus, und Kanzlerenkel Konrad Adenauer, Mitglied im Vorstand der Bundesstiftung, stellvertretend für die vielen, die sich in normalen Jahren zusammenfinden, an den ersten Bundeskanzler. Zahlreiche andere taten es ihnen gleich und entschieden sich über den Tag verteilt zum persönlichen Grabbesuch, darunter Peter Profittlich, der die Rhöndorfer Schützen und die Stadt Bad Honnef vertrat, sowie die beiden Bundestags-abgeordneten des Rhein-Sieg-Kreises, Elisabeth Winkelmeier-Becker und Norbert Röttgen.

Das Grab selbst präsentierte sich indes unverändert. Über seine ganze Breite erstreckten sich Kränze aus Berlin, Düsseldorf und der Region, unter ihnen die Kränze der CDU-Parteivorsitzenden und des NRW-Ministerpräsidenten.

Die große Veranstaltung auf dem Petersberg ist auf das Frühjahr verschoben. Sie wird einem Thema gewidmet, das Adenauer besonders am Herzen lag. Deutschlandweit erinnert 2021 ein Festjahr an 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland. Die Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus schließt sich dieser vom Verein ,321-2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland‘ angestoßenen Initiative an und will in einer Reihe von Veranstaltungen verschiedene historische wie politische Aspekte des Themas aufgreifen. So soll etwa der Internationale Museumstag am 16. Mai im Adenauerhaus unter dem Motto „Adenauer und jüdisches Leben“ stehen. Zahlreiche Gegenstände aus dem Adenauer-Nachlass erzählen im Museum und Wohnhaus spannende und berührende Geschichten. Ein besonderer Gegenstand fand erst kürzlich auf verschlungenen Wegen zurück ins Adenauerhaus: Sechs silberne Likörbecher auf einem Silbertablett. Diese kunsthandwerkliche Arbeit aus Israel hatte Adenauer zu seinem Geburtstag 1961 geschenkt bekommen, und zwar von Karl Marx, dem langjährigen Herausgeber und Chefredakteur der ,Allgemeinen Wochenzeitung für Juden in Deutschland‘, der im November 1949 ein Interview mit Konrad Adenauer veröffentlicht hatte, das den Auftakt zum Bemühen um eine Wiedergutmachung für das erlittene Unrecht und die Verbrechen des Holocaust markierten sollte.
Wie vieles andere wird dieses Stück, das den historischen Brückenschlag erlebbar macht, im Laufe des Jahres im Adenauerhaus zu sehen sein.

 

(cf)

Fotos: Thomas Scheben

05.01.2021