Leserbrief zu den bisherigen Leserbriefen bzgl. Sperrung der Rommersdorfer Straße


Jetzt streiten sich Anwohner und Fahrrad-Befürworter, wie sinnvoll eine Sperrung der Rommersdorfer Straße zum Wohle der Radfahrer war bzw. wäre. Als ob die Welt nur schwarz/weiß wäre und wir nur die Wahl zwischen Status quo und einer Vollsperrung für Autos hätten!

Es gibt genug Möglichkeiten dazwischen, z.B. könnte man die Rommersdorfer Straße zwischen Markt und Bismarckstraße zur Anliegerstraße machen, das würde den Verkehr schon erheblich reduzieren. Oder zur Fahrradstraße, wie es sie in anderen Orten vielfach gibt: Weiterhin zugänglich für Autos, aber mit Vorrang für Fahrräder. Die Anwohner könnten weiter zu ihren Häusern fahren und dort parken, aber die Radfahrer würden nicht mehr, im warsten Sinne des Wortes, an den Rand gedrängt. Solche Dinge kann man auch einfach mal für ein paar Monate ausprobieren, da sie keine baulichen Veränderungen erfordern, das würde einiges an Erfahrungen bringen.

Wo dringend etwas getan werden sollte ist die Situation zwischen den Schulen Sibi und Löwenburgschule, also die Rommersdorfer Straße ab Ecke Bismarckstraße bis zur Kreuzung Frankenweg/Wilhemstraße. Zu Schulbeginn ist die Lage dort durch die ganzen Elterntaxis so gefährlich und unübersichtlich, dass sogar jemand der Verkehrswacht dort stehen muss, obwohl ein Zebrastreifen zwischen den Schulen existiert. Als ich vor 30 Jahren dort zur Schule ging, war das kein Problem, wir Kinder kamen entweder zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit dem Bus.
Warum nicht diesen Bereich zwischen 7:30 und 8:30 Uhr für Autos sperren? Eltern, die unbedingt ihre Kinder absetzen müssen, können dies auch eine Straße tiefer, in der Straße „Am Feuerschlößchen“ tun. Dies würde auch einen weiteren ernsten Gefahrenpunkt entlasten: Die Kreuzung Frankenweg/Wilhemlstraße, wo viele Kinder auf dem Schulweg die Wilhelmstraße überqueren müssen. Dabei haben sie Vorfahrt vor den vielen dort nach links abbiegenden Elterntaxis, die von den Haupteingängen der Schulen kommen. Die Kinder sind natürlich vorsichtig und warten erstmal, ob die Autos auch anhalten, was diese oft zum Anlass nehmen, den Kindern die Vorfahrt zu nehmen und einfach abzubiegen. Die Kreuzung ist durch die Breite der Wilhelmstraße dort und die versetzte Einmündung der Möschbachstraße derart unübersichtlich, dass dies ein echter Gefahrenpunkt für Kinder ist. Warum gibt es dort keinen Zebrastreifen? Oder man könnte das Linksabbiegen für die in Richtung Norden fahrenden Autos verbieten, damit sie den Messbeuel hinunter fahren statt die Wilhelmstraße. Zusammen mit der eingangs geschilderten Sperrung vor 8:30 Uhr sind das gleich drei Möglichkeiten, die Situation sicherer zu machen.

Was tut die Stadt? Nichts. In Bonn probiert man viel einschneidendere Dinge aus (Linksabbiegen am Bertha-von-Suttner-Platz, Änderungen am City-Ring). Warum ist Bad Honnef nicht in der Lage, hier ein paar simple Maßnahmen mal für ein Jahr zu testen und dann zu entscheiden, wie man die Situation langfristig handhaben möchte?

Sogar Königswinter hat übrigens ausgewiesene Schulwege, deren Verläufe sich jeder auf der städtischen Webseite herunterladen kann.

Mit freundlichen Grüßen,
C. Barber

 

31.08.2021


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