„Zündstoff“ – Paradontitis im Mittelpunkt am Tag der Zahngesundheit

Symbolbild - Foto:© Thomas Scheben

Am 25. September ist der Tag der Zahngesundheit. In diesem Jahr steht die Parodontitis im Mittelpunkt. Das Motto lautet: „Gesund beginnt im Mund – Zündstoff!“

„Das Thema Parodontitis birgt auf vielen Ebenen Zündstoff“, erklärt Nada Baddour, Leiterin des zahnärztlichen Dienstes beim Kreisgesundheitsamt. „Zum einen handelt sich bei dieser Entzündung um eine Erkrankung, von der in Deutschland sehr viele Menschen unterschiedlichen Alters betroffen sind“. Bei mehr als 60 Prozent der 65- bis 74-Jährigen wurde eine moderate oder schwere Parodontitis festgestellt. Aber auch jüngere Menschen können eine Parodontitis entwickeln, die zu einem Abbau des Kieferknochens und im schlimmsten Fall zu Zahnverlust führt.

Zum anderen entwickelt sich die Krankheit oft schleichend und unbemerkt, ohne dass Betroffene die Symptome erkennen. Das kann besonders gefährlich werden, wenn Vorerkrankungen oder Risiken wie zum Beispiel Diabetes oder Herz-Kreislauferkrankungen vorliegen. Parodontitis kann diese Erkrankungen mitauslösen und sogar verstärken.

Am Tag der Zahngesundheit 2021 geht es ganz gezielt um die Erkennung der Warnsignale einer Parodontitis, wie man darauf reagieren sollte und wie man vorbeugen kann. Wichtig hierbei ist die regelmäßige und sorgfältige Mundhygiene kombiniert mit einem gesunden Lebensstil und den Vorsorgeleistungen in der zahnärztlichen Praxis. „Besonders bei der täglichen Mundpflege ist es sehr wichtig, dass sie zur Gewohnheit wird“, sagt Nada Baddour. „Je früher man damit beginnt, desto besser!

Die frühe Gesundheitserziehung durch Gruppenprophylaxe und Reihenuntersuchungen in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kitas und Schulen spielen hierbei eine große Rolle. „Dabei ist Mundpflege in den Kitas viel mehr als nur das Entfernen von Plaque! Es bilden sich beim gemeinsamen Putzen Rituale und Gewohnheiten, die sich mit jedem Üben festigen“, erklärt die Leiterin des zahnärztlichen Dienstes beim Kreisgesundheitsamt.

Hier kommt es auf die richtige Methode mit der geeigneten Zahnbürste und Zahncreme an. „Putzen Sie Ihre Zähne nach dem Essen mindestens zweimal am Tag zwei Minuten lang“, rät Nada Baddour. „Reinigen Sie gezielt mit der ´Ausfeg-Technik´ von rosa nach weiß. Hierzu setzt man die Zahnbürste am Zahnfleischrand auf, beginnt mit Fege-Bewegungen und streicht bis zur Kaufläche durch. Wichtig ist, dass alle Zahngruppen erreicht sowie die Außenseite und die Innenseite aller Zähne geputzt werden.“

Es wird empfohlen, die Zahnbürste regelmäßig spätestens alle sechs Wochen zu wechseln. Beim Zähneputzen sollte man eine Zahnpasta verwenden, die nicht zu viele Schleifstoffe, jedoch genügend Fluorid beinhaltet. Der sogenannte RDA-Wert gibt die Höhe der Schleifstoffe an; er sollte möglichst niedrig sein. Der ideale Fluorid-Wert liegt zwischen 1.200 ppm – 1.500 ppm. Vorsicht ist bei zahnaufhellenden Zahncremes geboten, da sie die Zähne nach und nach „abschmirgeln.“ Für die Milchzähne der Kinder gibt es spezielle, altersgerechte Kinderzahnpasten.

Eine gesunde Ernährung hält die Zähne und das Zahnfleisch gesund. Rohkost essen verhindert übermäßigen Zuckerkonsum. Der Verzehr von naturbelassenen Milchproduckte schützt die Zähne und das Zahnfleisch und reduzieren das Risiko für Zahnfleischentzündungen. Gerade für die Jüngsten zahlt sich eine zuckerarme Ernährung und kindgerechte Zahnpflege im Laufe ihres Lebens aus. Die Chancen stehen dadurch sehr gut, die eigenen Zähne auch im Seniorenalter zu behalten.

„Nehmen Sie mindestens zweimal jährlich die Routine-Vorsorgeuntersuchungen wahr“, appelliert Nada Baddour. „Und gehen Sie bei Zahnschmerzen unbedingt gleich zu Ihrer Zahnärztin oder Ihrem Zahnarzt. Auch jetzt während der Corona-Pandemie. So brauchen Sie keine Angst vor einer Parodontitis zu haben.“

 

Quelle Rhein-Sieg-Kreis (we)

21.09.2021 – 502