Der Hegering Siebengebirge hat eine neue Spitze und wird zukünftig von zwei Jägerinnen geführt. Für die nächsten vier Jahre wurden auf der Jahreshauptversammlung des Hegering Siebengebirge e.V. Susanne Wellmann und Anna Maria Müller zur Hegeringleiterin bzw. Stellvertretenden Hegeringleiterin gewählt.
Ein herzliches Dankeschön ging an Dr. Heinz Jüngst, der nach 6 Jahren dieses Amt aus gesundheitlichen Gründen schweren Herzens aufgeben musste. Ebenfalls wechselte Thomas Klingmüller von den Jägern zur Freiwilligen Feuerwehr und nimmt dort eine Leitungsposition ein. In das freiwerdende Amt des Schatzmeisters wurde Dr. Thomas
Tillmann gewählt, Dr. Bernd Zimmermann bleibt als Schriftführer weiterhin im Amt.
Als Kassenprüfer wurde für ein weiteres Jahr Hannelore Nestinger berufen und sorgt so für Kontinuität während des Wechsels des Kassenwartes. Als stellvertretende Kassenprüferin wurde Susanne Dicke gewählt.
Mit dieser Wahl manifestiert sich auch im Hegeringvorstand ein Trend, der in der Mitgliederstatistik wie auch bundesweit festzustellen ist. Mittlerweile sind 20% aller Jägerinnen und Jäger im Siebengebirge weiblich und bei den unter 30-Jährigen sind es bereits 40%.
Die neue Hegeringleiterin, die neben dem Jagdschein auch den Falknerschein besitzt, ist dem Hegering seit Ende der 1990er Jahre durch die Bläsergruppe verbunden. Frau Anna Maria Müller zeichnete im Hegeringvorstand in den vergangenen 22 Jahren für die Kasse verantwortlich.
„Durch die erfreulicherweise wachsende Zahl der Jägerinnen wird sich die Jagdausübung nicht grundlegend verändern. Ein Unterschied könnte sein, dass nach meiner persönlichen Wahrnehmung bei Jägerinnen eher die Gewinnung von Fleisch und weniger die Trophäe im Vordergrund steht.“ So die neue Hegeringleiterin.
Im Bereich Natur- und Tierschutz bietet der Hegering den Mitgliedern und Pächtern zukünftig die Möglichkeit, während der Heuernte vor der Mahd die Kitzsuche und -rettung mittels Drohne und Wärmebildkamera durchzuführen. Diese Methode ist einerseits effektiver und andererseits schont sie die zu mähenden Flächen, da diese nicht mehr vollständig begangen werden müssen. Der Hegering hat zu diesem Zweck mit Förderung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung zwei Drohnen angeschafft, um die verantwortlichen Landwirte bei der Suche nach den Kitzen zu unterstützen. Die Ausübung der Jagd, bei der in erster Linie die Hege im Vordergrund steht, wird derzeit bestimmt durch die sich weiter ausbreitende Afrikanische Schweinepest, die Verbreiterung des Wolfsbestandes und auch gesellschaftspolitische Entwicklungen. Mit der Corona Pandemie hat sich die Nutzung des Waldes erheblich erhöht, auch die Anzahl der freilaufenden Hunde mit gestiegenen Folgen für das Wild durch Stress und Verluste, besonders, aber nicht nur in der Brut- und Setzzeit, hat stark zugenommen.
Für die Jäger, bei denen die Hege den größten Teil des Engagements einnimmt, erhöht sich dadurch die Anforderung zur Aufklärung.
Der Hegering wird sich auch zukünftig der Jungjäger annehmen und sie nach Kräften bei der Ausbildung unterstützen. Die Ausbildung und Führung von Gebrauchshunden ist in ebenso großes Anliegen, wie der stete und unermüdliche ehrenamtliche Einsatz in der rollenden Waldschule und die Förderung des Brauchtums durch die Bläsergruppe, die in der Öffentlichkeit durch die Hubertusmesse bekannt ist.
(bz)
23.09.2021