Fledermäuse: nachtaktive Insektenvertilger stehen unter Artenschutz

Großer Abendsegler (c) Rhein-Sieg-Kreis

Wer hat sie nicht schon einmal gesehen: die lautlosen Segler durch die Nacht? Fledermäuse sind nicht nur nachtaktiv: die unter Artenschutz stehenden Tiere nehmen auch eine wichtige Aufgabe als Insektenfresser wahr. Nach einer erfolgreichen Jagdnacht haben die zierlichen Säugetiere bis zur Hälfte ihres eigenen Körpergewichts an Insekten vertilgt.

15 Fledermausarten sind zurzeit im Rhein-Sieg-Kreis heimisch. Die einzelnen Arten unterscheidet man danach, welche Quartiere sie im Sommer bevorzugen. Baumfledermäuse leben dann in verlassenen Spechthöhlen, hinter losen Rinden oder in anderen Hohlräumen der Bäume. Hausfledermäuse hingegen halten sich im Sommer auf Speichern, hinter Fassadenverkleidungen, in Mauerspalten oder Mauerhohlräumen auf.

Wer zum Schutz der heimischen Fledermäuse beitragen möchte, sollte der Kreisverwaltung bekannte Populationen melden. Aber jede und jeder Einzelne kann noch mehr tun. „Wichtig ist zum Beispiel, dass sich alle an die Regelungen des Bundesnaturschutzgesetzes halten. Dazu gehört, dass es vom 1. Oktober bis zum 31. März verboten ist, Höhlen, Erdkeller, Stollen und ähnliche Räume, die den kleinen Säugetieren als Winterdomizil dienen, aufzusuchen“, erklärt Rainer Kötterheinrich, Leiter des Amtes für Umwelt- und Naturschutz des Rhein-Sieg-Kreises.  Werden die Tiere im Winterquartier gestört, kann das fatale Folgen haben: Einmal geweckt, braucht der Stoffwechsel bis zu einer halben Stunde, bis die Fledermaus wach ist! Und bis sie wieder eingeschlafen ist, hat sie viel Energie verbraucht. Energie, die zum Ende des Winterschlafes vielleicht fehlt.

Der Herbst bietet sich an, um die Frühjahrs- und Sommerquartiere einiger Fledermäuse, die Dachstühle, zu sanieren. Und wenn man schon mal dabei ist, könnte das Dach auch mit speziellen siebfreien Lüftungsziegeln geöffnet und Fledermaushilfen angebracht werden. Eine weitere Möglichkeit sind sogenannte Fledermaussteine, die in die Dämmung eingebaut werden können.

Quelle: Rhein-Sieg-Kreis (hei)

27.09.2021/513