Telefonbetrüger erbeuten hohen Geldbetrag und Schmuck durch Schockanruf – Polizei warnt erneut vor Telefonbetrügern

Foto:© Thomas Scheben

Eine 84-jährige Frau aus Bad Honnef wurde am Dienstag (09.11.2021) Opfer von Telefonbetrügern.

Die Seniorin war von einer angeblichen Polizistin angerufen worden, die ihr mitteilte, dass ihr Sohn in Bayern einen Unfall verursacht habe. Bei diesem Unfall sei eine Frau ums Leben gekommen. Der Mann der angeblich Verstorbenen halte sich heute zufällig in der Nähe des Wohnortes der Frau auf. Die 84-Jährige könne eine lange Haftstrafe ihres Sohnes nur abwenden, indem sie an den Ehemann ein Schmerzensgeld in Höhe von 130.000 Euro zahle.

Durch diesen sogenannten Schockanruf eingeschüchtert, begab sich die Rentnerin zu ihrer Bank und hob 30.000 Euro Bargeld ab. In einem weiteren Telefongespräch gab man der 84-Jährigen allerdings zu verstehen, dass die Summe nicht ausreiche. So übergab das Opfer schließlich neben dem Bargeld auch diversen Goldschmuck an einen Geldabholer, den angeblichen Ehemann des Unfallopfers. Die Übergabe fand auf Anweisung der falschen Polizeibeamtin auf der Grabenstraße in Höhe der Hausnummer 12 in Königswinter statt.

Der Geldabholer kann wie folgt beschrieben werden:

   - etwa 175 cm groß, korpulente Statur, trug eine FFP2 Maske und 
     eine weiße Mütze, dunkle Kleidung

Die 84-Jährige rief nach der Übergabe ihren Sohn an, der letztlich die Polizei verständigte.

Das zuständige Kriminalkommissariat 24 hat die weitergehenden Ermittlungen zu dem Fall übernommen. Zeugen, die Beobachtungen mit einem möglichen Zusammenhang zu der geschilderten Übergabe in Königswinter gemacht haben, werden gebeten, sich unter der Rufnummer 0228 15-0 mit den Ermittlern in Verbindung zu setzen.

Die Polizei warnt:

   - Betrüger geben sich als Polizisten aus und berichten bei 
     "Schockanrufen" von Verkehrsunfällen, die Ihnen nahestehende 
     Personen verschuldet haben sollen.
   - Seien Sie misstrauisch bei allen Anrufen - gesundes Misstrauen 
     ist nicht unhöflich!
   - Rufen Sie Ihren vermeintlichen Verwandten unter einer Ihnen 
     bekannten Nummer zurück und vergewissern Sie sich, ob 
     tatsächlich eine Notlage vorliegt.
   - Machen Sie am Telefon keine Angaben zu Ihren familiären oder 
     finanziellen Verhältnissen. Die richtige Polizei befragt Sie am 
     Telefon nicht nach Bargeld oder Wertgegenständen, die Sie zu 
     Hause oder auf einer Bank haben - auch nicht im Rahmen von 
     dringenden Ermittlungen.
   - Händigen Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an Unbekannte 
     aus.
   - Beenden Sie das Telefonat - legen Sie den Hörer einfach auf oder
     drücken Sie die entsprechende Taste am Telefon. Informieren Sie 
     sofort die Polizei über 110, indem Sie nach dem Auflegen selbst 
     den Notruf der Polizei wählen. Vertrauen Sie sich zudem 
     Angehörigen oder Bekannten an.

Die Seniorenberatung der Bonner Polizei bietet Betroffenen und deren Familienangehörigen nach einem solchen Vorfall eine Beratung in einem persönlichen Gespräch und bei Bedarf weiterführendes Informationsmaterial an. Rufen Sie gerne unsere Präventionsdienststelle unter 0228 15-7617 oder 0228 15-7676 an oder schreiben Sie eine E-Mail an seniorenberatung.bonn@polizei.nrw.de.

Weitere Tipps zum Schutz vor Schockanrufen: https://bonn.polizei.nrw/sites/default/files/2021-06/Artikel%2002_2021.pdf

 

Quelle: Polizei Bonn (ots)

10.11.2021