Für ein selbstbestimmtes Leben der Menschen mit Behinderung eintreten!

Kreishaus Siegburg ©Rhein-Sieg-Kreis

„In unserem Alltag und in der Arbeitswelt sind noch viele Barrieren aufzuspüren und zu beseitigen, damit Menschen mit Behinderung gleichberechtigt und selbstbestimmt ihr Leben führen können“, betonen Günter Wingender, Vorsitzender des Inklusions-Fachbeirats des Rhein-Sieg-Kreises, und seine Stellvertreterin Maria Zingsem.  „Wichtig ist ein Umdenken: weg vom Prinzip der Fürsorge hin zu einem selbstbestimmten Leben inmitten der Gesellschaft!“, ist sich Bettina Lübbert, Behindertenbeauftragte beim Rhein-Sieg-Kreis, mit Günter Wingender und Maria Zingsem einig.

Auf die Notwendigkeit, in allen Lebensbereichen für ein selbstbestimmtes Leben von Menschen mit Behinderung einzutreten und dieses zu fördern, machen der Rhein-Sieg-Kreis und der Inklusions-Fachbeirat des Rhein-Sieg-Kreises anlässlich des alljährlichen internationalen Tages der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember aufmerksam.

Rund jede zehnte Bürgerin oder jeder zehnte Bürger, also rund 60.000 Menschen im Rhein-Sieg-Kreis, haben eine anerkannte Schwerbehinderung. Manche Menschen haben ihre Behinderung von Geburt an – andere traf sie sozusagen aus heiterem Himmel.

Seit 2015 setzt sich der auf Beschluss des Kreistags gegründete Inklusions-Fachbeirat für die Interessen der Menschen mit Behinderung in den politischen Gremien, in der Kreisverwaltung und in der Öffentlichkeit ein. Denn „Menschen sind nicht behindert, Menschen werden behindert“, lautet ein allgemein bekanntes Statement für einen Perspektivwechsel. Dies bedeutet, dass Menschen erst durch ihre Umwelt, die ihre Belange nicht beachtet, in ihrem Leben eingeschränkt und behindert werden.

Dem Beirat gehören Frauen und Männern mit unterschiedlichen Behinderungen und chronisch Erkrankungen an. „Als neues Mitglied konnte jetzt eine gehörlose Person gewonnen werden“, darauf macht Günter Wingender aufmerksam.

Von daher werden bei künftigen Sitzungen auch Dolmetschende, die in die Gebärdensprache übersetzen, eingesetzt. Zurzeit werden zwei wichtige Themen in Arbeitsgruppen besprochen. Zum einen geht es um die „Barrierefreiheit von Veranstaltungen“ sowie um „Leichte Sprache und Gebärdensprachvideos im Internetauftritt des Rhein-Sieg-Kreises“.

Gute Beispiele für „Leichte Sprache“ sind die Information „Was macht die Kreisverwaltung“ (https://www.rhein-sieg-kreis.de/Was_macht_die_Kreisverwaltung_leichte_Sprache.pdf) und der Wegweiser für Menschen mit Behinderung (http://www.su-wfmbls.infobroschuere.net/).

Wie in vielen anderen Bereichen auch ist Inklusion, also die gleichberechtigte, selbstbestimmte Teilhabe der Menschen mit Behinderungen, ebenfalls ein Anliegen im Sport: so hat sich ein Arbeitskreis des Ausschusses für Kultur und Sport des Rhein-Sieg-Kreises dafür ausgesprochen, weniger bekannte Sportarten und besondere Leistungen im Bereich des Sports von Menschen mit Behinderung verstärkt in zukünftige Sportlerehrungen mit einzubeziehen.

Beim Thema Barrierefreiheit in den Dienststellen der Kreisverwaltung ist der Fachbeirat Inklusion mit seiner Expertise aktiv eingebunden. So besichtigten seine Vertreterinnen und Vertreter zuletzt die Außenstelle des Kreisstraßenverkehrsamtes in Meckenheim, um Barrieren aufzudecken, Lösungsmöglichkeiten anzuregen und eine behindertengerechte Ausgestaltung verschiedener Räumlichkeiten zu besprechen.

Ein gleichberechtigtes, selbstbestimmtes Leben der Menschen mit Behinderung ist eine wichtige Aufgabe. Die damit einhergehenden praktischen Verbesserungen im Alltag sind für Viele bereichernd.

Mehr Informationen gibt es unter dem Suchwort „Inklusions-Fachbeirat“ auf der Homepage des Rhein-Sieg-Kreises www.rhein-sieg-kreis.de.

 

Quelle: Rhein-Sieg-Kreis  (hei)

01.12.2021